· Fachbeitrag · Bankenwillkür
Vorsicht Zinsmanipulationen: Wann die Bank den Zinssatz senken „muss“
von Martin Dieter Herke, Eltville
| Der Vorwurf, dass Banken die Libor- und Euribor-Zinssätze manipuliert haben, ist zutreffend und hat auch schon dazu geführt, dass einige Banken mehrere hundert Millionen EUR an Strafen gezahlt haben. Da auch deutsche Banken betroffen sind, lenken diese Vorkommnisse verstärkt den Blick auf das „Zinsgestaltungsverhalten“ der Banken - auch für den Kontokorrentbereich im täglichen Firmenkundengeschäft. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage: Geben die Banken Zinssenkungen, beispielsweise der EZB, die ihnen zugute kommen, rechtzeitig oder überhaupt an ihre Kunden weiter? |
1. Die Begründung für und gegen eine Zinssenkung
Spricht man mit Bankern, warum sie Zinssenkungen nicht weitergeben, kommt immer wieder der Hinweis, dass sie nur ein Bruchteil ihrer Refinanzierungen über Zentralbankgeld vornehmen würden und somit auch keine breite Basis für Zinssenkungen gegeben sei.
Sicher ist es richtig, dass sich die Banken nicht ausschließlich über Zentralbankgeld refinanzieren. Bei näherer Betrachtung haben wir aber eine Ungleichbehandlung von Anlegern und Kreditnehmern festzustellen. Während Zinssenkungen an Kreditnehmer kaum, oder nur mit Zeitverzögerung weitergegeben werden, senken die Banken die Zinsen im Einlagengeschäft relativ schnell bis zur Höhe der Zentralbankzinssenkung.
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