· Fachbeitrag · Entgeltmodelle
Prämien zur Leistungssteigerung ‒ So profitieren alle Beschäftigten
von Jörgen Erichsen, Leverkusen
| Eine bewährte Möglichkeit, die Leistungsfähigkeit und Motivation von Beschäftigten zu steigern, ist die Erhöhung der Entlohnung. Wird lediglich ein höheres fixes Entgelt gezahlt, ist die Wirkung aber oft begrenzt, weil u. a. schnell ein Gewöhnungseffekt eintritt. Besser ist es, den Mitarbeitern ein variables Entgelt zu zahlen, dessen Höhe vom erreichten Ergebnis abhängt. Der Beitrag zeigt, wie eine solche variable Entgelterhöhung umgesetzt werden kann. Eine Excel-Arbeitshilfe bietet zusätzliche Unterstützung. |
1. Warum Prämien zur Leistungssteigerung?
Die meisten Menschen lassen sich auch in Zeiten einer zunehmend wichtiger werdenden Work-Life-Balance vor allem durch höhere Entgelte dazu bewegen, mehr Leistung zu erbringen und motivierter zu arbeiten. Die Erhöhung der fixen Entgelte „verpufft“ in der Praxis aber häufig relativ schnell, da es zu Gewöhnungseffekten kommt. Zudem entsteht für den Betrieb der Nachteil, dass die Fixkosten steigen, und dies unabhängig davon, wie hoch das Ergebnis ausfällt. Gerade in kritischen Zeiten kann das zu Problemen mit Gewinn und Liquidität führen. Daher ist die Zahlung von variablen Entgelten i. d. R. günstiger, da es hier nicht zu Automatismen kommt. Das höhere Entgelt wird nur gezahlt, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind, etwa ein sich verbessernder Ergebnisbeitrag. Davon profitiert auch das Unternehmen, da es keine weiteren Fixkosten gibt.
1.1 Prämien an Erfolgsgrößen koppeln und alle Beschäftigten bedenken
Ein Großteil der Betriebe, die ihren Mitarbeitern Prämien zukommen lassen, zahlen diese zum einen vom Umsatz und zum anderen vor allem an die Beschäftigten im Vertrieb. Allerdings ist der Umsatz keine Erfolgsgröße, denn ein hoher Umsatz bedeutet nicht automatisch, dass auch ein Gewinn erzielt bzw. gesteigert wird. Werden variable Entgelte auf einen Erfolgsbeitrag gezahlt, z. B. Deckungsbeitrag oder Gewinn, ist in der Praxis regelmäßig zu beobachten, dass auch die Mitarbeiter versuchen, den Ertrag aktiv selbst zu steigern. Profitiert nur ein Teil der Belegschaft, obwohl die anderen Bereiche, wie z. B. Einkauf, Produktion oder Buchhaltung, unabdingbar sind, damit der Vertrieb viel verkaufen kann, stellen sich die nicht bedachten Mitarbeiter zu Recht die Frage, warum sie sich besonders anstrengen sollen, nur damit der Vertrieb eine Prämie erhält. Damit möglichst viele Mitarbeiter an einem Strang ziehen und versuchen, das Ergebnis zu erhöhen, sollten Prämienzahlungen so gestaltet werden, dass alle Beschäftigten partizipieren.
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