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  • 01.02.2007 | Die funktionierende Partnerschaft

    Gründung einer Sozietät – So finden Sie den richtigen Partner

    von Gerd Jürgen Merz, Kanzleiberater, Stein-Bockenheim

    Viele Erlebnisse sozietätsgeschädigter Partner vermitteln den Eindruck, es ist leichter, über Jahrzehnte eine gute Ehe zu führen, als für einige Jahre eine harmonische Sozietät. Die Statistik belegt diese Wahrnehmung. In einem Zeitraum von bis zu 20 Jahren scheitern etwa 80 v.H. der Sozietäten. Eine Umfrage, die ich im Oktober 2006 bei ca. 50 Steuerberatungskanzleien durchgeführt habe, bestätigt nicht nur diesen Prozentsatz, sondern manifestiert darüber hinaus eine ernüchternde Erfahrung: Hochqualifizierte Fachexperten begeben sich wider aller Vernunft und entgegen aller Ratschläge ungeprüft in eine eheähnliche Beziehung, deren soziologische Grundsätze sie nicht hinreichend ernst nehmen. Lesen Sie hier, warum so viele Sozietäten scheitern und wie Sie den richtigen Partner auswählen.  

    1. Negative Erfahrungen und Schlussfolgerungen

    Repräsentative Antworten auf die Frage, weshalb die Partnerschaft scheiterte, waren u.a.: 

     

    • Unstimmigkeiten bei Kanzleizielen und bei kanzleistrategischen und -politischen Grundsätzen, z.B. bei der Mitarbeiter-, Mandats- , Honorar- und Finanzpolitik
    • unterschiedlicher Arbeitseinsatz,
    • verschiedene Auffassungen über Verantwortlichkeiten und bei der Abgrenzung von Aufgaben,
    • unausgesprochene Erwartungshaltungen untereinander,
    • grundsätzlicher Vertrauensmangel oder sich bildendes Misstrauen,
    • mangelnde Offenheit und Transparenz bei kanzleirelevanten Vorhaben,
    • Kommunikationsprobleme und Informationsdefizite,
    • nicht eingehaltene Versprechungen sowie missinterpretierte Vereinbarungen und notorische Unzuverlässigkeit gegenüber Mandanten, Mitarbeitern und Partnern,
    • mangelnde Toleranz oder Information bei persönlichen Veränderungen,
    • subjektive Aufrechnung der Nutzung von Firmeneigentum und anderen Vorteilen,
    • Einmischung durch die Ehepartner ohne Verantwortung,
    • unverhältnismäßige, nicht abgesprochene Entnahmen,
    • Missgunst.

     

    Solche und ähnliche Probleme treten bei mehr als 75 v.H. der befragten Kanzleien in den unterschiedlichsten Ausprägungen auf.