01.07.2005 | Geschäftsentwicklung
Mediation als Geschäftsfeld für Steuerberater
Alternative Konflikt- oder Streitlösungsverfahren sind immer mehr in der Diskussion als ein Weg zur effizienten und effektiven Behandlung von Auseinandersetzungen. Insbesondere die Mediation hat dabei in Deutschland Bekanntheit erlangt. Gleichwohl handelt es sich um ein Verfahren, über das viel gesprochen, das aber häufig nicht als möglicher Gegenstand eigener Tätigkeit betrachtet wird. Insbesondere Steuerberater sehen die Mediation als originäres Betätigungsfeld von Rechtsanwälten und Psychologen. Richtig ist, dass diese beiden Gruppen derzeit die Mehrzahl der Mediatoren stellen. Das ist aber nicht der Fall, weil sie durch Ausbildung oder Berufsstand dazu in ausschließlicher oder in besonders herausgehobener Weise qualifiziert wären, sondern weil dieses Tätigkeitsfeld von ihnen sehr früh entdeckt und besetzt wurde. Aber auch für den Steuerberater kann die Tätigkeit als Mediator oder als Berater in einem Mediationsverfahren interessant sein.
1. Was ist Mediation
Mediation ist eine alternative Streitbeilegungsmethode zum herkömmlichen Gerichtsverfahren. Ziel dieses Prozesses ist die konstruktive Konfliktlösung mit Hilfe einer neutralen, dritten Person, bei der eine Lösung angestrebt wird, die für beide Seiten einen Gewinn bedeutet und Bestand für die Zukunft hat. Den Ausgangspunkt bildet dabei die Überzeugung, dass die Konfliktpartner fähig sind, autonom die für sie akzeptable Lösung gemeinsam zu finden. Das setzt voraus, dass die Beteiligten konstruktiv kommunizieren können, so dass alle Meinungen und Sichtweisen gehört werden.
Dazu benötigen die Konfliktparteien regelmäßig Unterstützung durch eine dritte Person, den Mediator. Er ist allparteilich. Seine Aufgabe besteht darin, mit geeigneten Kommunikations- und Verhandlungstechniken den Verständigungsprozess zu fördern, zu führen und eine Klärung durch die Konfliktpartner herbeizuführen.
Die Mediation ist durch fünf tragende Prinzipien gekennzeichnet:
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