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  • 24.11.2008 | Hartnäckige Irrtümer

    Die 6 Mythen der Kanzleientwicklung in wirtschaftlich schwierigen Zeiten

    von Mag. StB Stefan Lami, Tirol

    Wir erleben derzeit finanziell schwierige Zeiten. An dieser Tatsache kommt keiner vorbei. Die Finanzkrise bedeutet letztendlich auch eine veritable Wirtschaftskrise. Die Situation in Österreich mag dabei vielleicht noch ­etwas besser als in Deutschland sein. In beiden Ländern jedoch haben Steuerberater – zwar etwas zeitverzögert im Vergleich zu ihren Mandanten – mit der Tatsache einer wirtschaftlich schlechten Situation zu kämpfen.  

     

    Unter derartigen Bedingungen kommt es leider oft vor, dass Annahmen ungeprüft und unreflektiert übernommen werden. Dadurch entstehen fast schon Mythen über die derzeitigen Möglichkeiten der Kanzleientwicklung. Ich habe das in Gesprächen mit Kollegen während der letzten Wochen erlebt. Beim Versuch, die ganze Sache etwas kritischer zu betrachten, erkennt man die Realität, die hinter diesen Annahmen steckt. Man bemerkt dabei auch, dass es immer noch eine ganze Reihe von Handlungsoptionen gibt, um gegen die allgemeinen Tendenzen nicht nur zu bestehen, sondern sie sich auch zunutze zu machen.  

    Mythos Nr. 1: „Meine Mandanten wollen mich in Krisenzeiten einfach nicht sehen.“

    Die Annahme, dass Mandanten in einer Zeit, in der sie keine Investitionen durchführen können und Kosten senken müssen, den Steuerberater­kontakt verringern wollen, um auch dort Kosten zu sparen, hat schon ein Körnchen Wahrheit in sich. Aber eben nicht mehr als ein Körnchen. Tatsache ist, dass besonders in Krisenzeiten der Mandant sich noch mehr Unterstützung wünscht und diese auch dringend braucht. Es wird eventuell etwas länger dauern, bis Sie den Mandanten von der Notwendigkeit Ihrer Unterstützung überzeugen, den Wert und Nutzen der Beratung kommunizieren und ihn für Beratungsaufträge gewinnen, aber gerade jetzt ist ein guter Zeitpunkt, sich noch stärker um den Mandanten zu kümmern.  

     

    Lösung: Nutzen Sie jetzt jede Gelegenheit, aktiv auf Ihre Mandanten zuzugehen und ihnen bei der Lösung ihrer Probleme zu helfen. Seien Sie geduldig und investieren Sie etwas mehr Zeit. Es wird sich lohnen. Sobald die wirtschaftliche Situation wieder etwas besser wird, werden die Mandanten sich an Ihr Engagement erinnern.  

    Mythos Nr. 2: „Ich muss die Preise senken, um Mandanten zu halten oder neue Aufträge zu gewinnen.“