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  • 22.04.2010 | Kanzlei-Mitarbeiterführung

    Mitarbeiter erfolgreich führen und leiten durch sensible und effektive Kommunikation

    von Raymond N. R. Wilbois, Verhaltenstrainer, Telgte

    Viele Kanzleien sind bereits in die Entwicklung einer Kanzlei-Philosophie - oft im Zusammenhang mit der textlichen Konzeption einer Kanzlei-Homepage und einer Kanzleibroschüre - eingestiegen. Dabei werden im Regelfall entsprechende Grundsätze verfasst und niedergeschrieben, die - getreu einer Corporate Identity (CI) - eine Richtschnur des Handelns bilden. Mit dem Festschreiben von Kanzlei-Grundsätzen werden diese aber noch lange nicht gelebt. Manche Mitarbeiter kennen weder die eigene Kanzlei-Philosophie noch einen neuen oder veränderten Internetauftritt. Im Folgenden befasst sich der Autor mit Kommunikationsmechanismen und ihren Methoden, die zur Mitarbeiterführung unerlässlich sind.  

    Entstehung und Inhalt der Kanzlei-Philosophie

    Es ist davon auszugehen, dass in den meisten Kanzleien die Mitarbeiter beim Abfassen einer Kanzlei-Philosophie nicht einbezogen wurden. In größeren Praxen wurden vielleicht Berufsträger aus der zweiten Ebene „gefragt“, als die Werbeagentur eine Homepage entwickeln sollte. Möglicherweise kam der Text auch zustande, indem man sich fremde Internetauftritte angesehen und daraus einen („eigenen“) Text „gezimmert“ hat.  

     

    In den meisten Textfassungen findet man sinngemäß, dass der „Mensch“ im Vordergrund steht - gemeint ist natürlich der Mandant. Der Faktor „Mitarbeiter“ wird „menschlich instrumentalisiert“ dargestellt. So heißt es vielfach, dass man qualifizierte und gut ausgebildete Mitarbeiter vorhalte, die den Wünschen der Mandanten entsprechen. Viel zu wenig liegt der Tenor auf dem Teamgedanken. Das Wort „Team“ mag noch erscheinen, aber es dringt für den Leser einer Botschaft nicht durch, was in einem WIR-Gefühl der Kanzlei das menschlich-verbindliche Handeln ausmacht. Das Dilemma zwischen Text und Wirklichkeit ist „kanzleihausgemacht“. Es fehlt leider zu oft an einer wirklichen Kommunikation im Vorfeld. Eine qualitative Mitarbeiterführung beginnt dagegen mit regelmäßiger Kommunikation.  

    Die Komplexität der Leitungs- und Führungsfunktion

    Häufig nimmt man an, dass Personen, die in einer Leitungsfunktion stehen, auch zugleich führen. Bei der genauen Betrachtung der Komplexität des „Leitens“ und „Führens“ eröffnen sich jedoch zwangsläufig Sichtweisen, die zu einer Unterscheidung führen. Zunächst ist der Begriff des „Führens“ oder der „Führung“ zu definieren.  

     

    Der Begriff „Führung“

    Führung ist die Einflussnahme auf soziale Aspekte von Menschen (Mitarbeitern), um eine zielorientierte Erfüllung gestellter Aufgaben zu erreichen. Effektives Führen wird durch den Zielerreichungsgrad der Aufgabenstellungen gemessen. Hinzu kommt die Betrachtung über eingehaltene Normen und die Berücksichtigung von Werten.