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  • 22.03.2011 | Neueste Entwicklungen im Bereich Kanzleisoftware

    Cloud-Computing: Was nützt die Daten-Wolke Kanzlei und Mandanten?

    von Alexandra Buba, M.A., freie Wirtschaftsjournalistin, Nürnberg

    Obwohl der Begriff des „Cloud-Computing“ seit einiger Zeit in aller Munde ist, war die Definition desselben bislang eher vage. Der IT-Branchenverband BITKOM beschreibt Cloud-Computing in seinem aktuellen Leitfaden als eine Form der bedarfsgerechten und flexiblen Nutzung von IT-Leistungen, bereitgestellt als Echtzeit-Service über das Internet und abgerechnet nach Nutzung. Ähnliches kennen Kanzleien unter Begriffen wie ASP oder „Software as a Service“ nun schon länger. Was also macht die Cloud aus, und was bringt sie Kanzlei und Mandanten?  

    Apple, Microsoft, aber auch DATEV eG & Co.

    Zunächst einmal nutzt die Cloud voraussichtlich ihren Anbietern - allen voran Apple und Microsoft. Während Apple schon seit einiger Zeit auf die Verbindung von Inhalt, Provider und Endpunkt setzt, investiert Microsoft nunmehr 90 % seiner Ressourcen in die Weiterentwicklung der Cloud. Die DATEV eG plant für das zweite Quartal 2011 die Inbetriebnahme eines rund 1.000 Quadratmeter IT-Fläche umfassenden neuen Rechenzentrum. Daraus wird deutlich, wo die Entwicklung im gesamten IT-Markt hinführt: Die großen Anbieter versprechen sich ein gehöriges Geschäft aus Softwareapplikationen, die nicht mehr im klassischen Lizenzverfahren erworben werden können, und der zugehörigen Datenspeicherung. Das schafft Abhängigkeit bei den Nutzern, in weitaus größerem Maße, als das bisher der Fall war.  

     

    Deshalb lehnt der Großteil des deutschen Mittelstands die Cloud bisher noch ab. Im gehobenen Mittelstand nutzt laut einer Umfrage der Experton Group aus dem vergangenen Herbst lediglich ein Fünftel der befragten Unternehmen Cloud-Dienste. Die eigenen Daten gehören auf den eigenen Server, so die Meinung der Mehrheit. Neben der Gefahr der noch stärkeren Abhängigkeit von einzelnen großen IT-Unternehmen spielen Sicherheitserwägungen die zentrale Rolle. Die stets propagierten Vorteile der Kostenersparnis und erhöhten Flexibilität rangieren untergeordnet.  

    Markt soll jährlich knapp 50 % wachsen

    Dennoch erwartet der IT-Branchenverband BITKOM laut einer aktuellen Studie, dass der Umsatz mit Cloud-Computing in Deutschland von 1,14 Milliarden EUR im Jahr 2010 auf 8,2 Milliarden EUR im Jahr 2015 steigen wird. Das Umsatzwachstum läge demnach bei durchschnittlich 48 % pro Jahr. Damit würden in fünf Jahren etwa 10 % der gesamten IT-Ausgaben in Deutschland auf diese Technologie entfallen. Die Bedeutung von Cloud-Computing sei mit der Einführung des PCs oder des Internets vergleichbar.  

    Wo befinden sich meine Daten?

    Bis dem allerdings so ist, müssen noch etliche Fragen geklärt werden: IT-Sicherheit, Integrationsfähigkeit mit vorhandenen IT-Systemen sowie Datenschutz, Verfügbarkeit und Performanz sind dabei die zentralen Punkte, sollen am Ende sichere, gesetzeskonforme und reibungsfreie Geschäftsprozesse stehen. Ganz wesentlich ist auch die Interoperabilität zwischen den Cloud-Services. Sie muss gewährleistet werden, damit ein Cloud-Computing-Nutzer nicht dauerhaft an einen einzelnen Anbieter gebunden ist.