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  • 22.10.2010 | Transparente und optimierte Organisationsabläufe

    Nutzen eines effizienten „Kanzleimanagement-Systems“

    von Bernd Koch, Finanzökonom (ebs) und CFP, Willingen und Denis Altmann, Qualitätsmanager des WeRo-Unternehmerverbundes

    Trotz einer sehr engen Verbundenheit des Steuerberaters zur Betriebswirtschaftslehre weist die traditionelle Steuerberatungskanzlei oftmals eine erhebliche Distanz zu allgemeinen Managementmethoden auf. Aufgrund gravierender Veränderungen im Markt der Steuerberatung ist es notwendig, dass der Steuerberater sein „Unternehmen Kanzlei“ modern und zukunftsorientiert - z.B. mit einem effizienten Kanzleimanagement-System - aufstellt und führt. Die Zukunft gehört dem Steuerberater, der als „umfassender Berater“ seine Mandanten berät und als aktiver Unternehmer auftritt.  

    Risiko- und Qualitätsmanagement

    Chancen gehen immer mit Risiken einher. Das basiert auf der persönlichen Haftung des Steuerberaters als „Experte“. Bei Kammerberufen ergibt sich grundsätzlich die sogenannte „Expertenhaftung“, da sie für ihre Aussagen, Ausarbeitungen etc. einzustehen haben. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, dass der Steuerberater ein adäquates Risikomanagement auf Basis eines zuvor installierten Qualitätsmanagement-Systems aufbaut. Letzteres lässt sich zum Beispiel über die Matrix-Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2008 bewerkstelligen, wie der Steuerberaterverband Westfalen-Lippe seinen Verbandsmitgliedern in Kooperation mit der WeRo GmbH seit 2007 anbietet (s. KP 10, 33).  

     

    Nutzen eines Qualitätsmanagement-Systems

    Die noch starke Regulierung und Monopolisierung des Steuerberatermarkts wird damit begründet, dass Mandanten die Qualität des Beraters nicht beurteilen können und daher vor wenig qualifizierten Beratern geschützt werden müssen. Eine Deregulierung hinsichtlich Vorbehalts-, Wettbewerbs- und Honorarregelung wird allerdings nicht mehr aufzuhalten sein. Die OECD und die EU-Kommission fordern schon seit längerem eine Liberalisierung des Steuerberatermarkts.  

     

    Die Kanzleien konzentrieren sich in der Regel auf die Reduzierung von Personal- und Sachkosten, um ausreichende Deckungsbeiträge zu erzielen. Diese Anstrengungen gehen regelmäßig zulasten der Qualität und entfalten meist nicht die gewünschte Wirksamkeit. Steigende berufspolitische Vorgaben und Qualitätsanforderungen an Kammerberufe werden die Personalkosten zukünftig weiter treiben, und somit werden sich die Auftragskosten auch weiterhin nicht merklich senken lassen. Das wird insbesondere die kleineren und mittleren Kanzleien treffen. Umso wichtiger ist es, bereits jetzt den Grundstein für ein effizientes Qualitätsmanagement-System zu legen, um für die zukünftigen Herausforderungen gut gerüstet zu sein.