· Fachbeitrag · Kanzleistrategie
Das Geschäftsfeld Lohn effizient bearbeiten und erfolgreich vermarkten - so funktioniert‘s
von Alexandra Buba, M.A., freie Wirtschaftsjournalistin, Nürnberg
| Der Lohn gilt als Stiefkind der Steuerberatung. Häufig sei er gar nicht mehr kostendeckend anzubieten - zu kompliziert die Spezialfälle - klagen Kanzleichefs und betrachten den Lohn vielfach nur noch als Serviceleistung. Das ist er tatsächlich. Doch wer ihm ein wenig mehr Aufmerksamkeit schenkt, schafft sich ein wichtiges Geschäftsfeld, wie ein Beispiel aus Berlin zeigt. |
Digitalisierung startete 2010
Wenn nächsten Winter eine langjährige, verdiente Mitarbeiterin der Berliner Kanzlei Hannes & Kollegen in den Ruhestand tritt, dann geht mir ihr auch eine Ära. Die Zeit der zweistöckigen Aktenschränke, die ihr Büro in der Lohnabteilung einrahmten, ist endgültig vorbei. „Stundenzettel, Sozialversicherungsmeldungsblätter, gedruckte Gehaltsabrechnungen - so hat Lohn 40 Jahre lang funktioniert“, sagt Steuerberater Thomas Hannes, selbst seit 22 Jahren in der Kanzlei. Daran änderte sich lange nichts, bis Nathalie Arnold kam. Die bei Hannes & Kollegen ausgebildete Steuerfachangestellte, im Lohn fortgebildete Fachkraft mit einem Draht zu digitalen Themen und Prozessoptimierung teilte ihrem Chef vor fünf Jahren mit, dass sie gerne ihre Aktenschränke abschaffen würde.
Tatsächlich gibt es heute keinen einzigen Schrank mehr in Arnolds Büro. Es liegt auch so gut wie kein Papier herum. Platz hätte es wohl genügend, denn all das, was früher in Papierform in den Schränken verwahrt wurde, liegt heute im Hochsicherheitsrechenzentrum der eurodata. Doch es geht um mehr als die Digitalisierung des Papiers, mit der Hannes & Kollegen bereits 2010 begannen.
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