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Hilft allein das richtige Selbstmanagement aus dem täglichen Hamsterrad?
| In einer Online-Umfrage des DATEV-Magazins stimmten 74 % der Befragten der Aussage zu, dass Selbstmanagement die Gefahr erhöhe, sich selbst auszubeuten. Ist diese pessimistische Sicht gerechtfertigt? Hilft „ein wenig“ Selbstmanagement tatsächlich dem täglichen Hamsterrad zu entfliehen oder ebnet Selbstmanagement den Weg in die Selbstausbeutung? |
Die Skepsis der Befragten scheint berechtigt zu sein. Das Selbstmanagement ‒ und sein Anspruch auf mehr Flexibilität und persönliche Freiheit ‒ hat eine Schattenseite. In einer Studie von Muhr, Pedersen, Alvesson (2013) gaben die Teilnehmer an, noch mehr zu arbeiten und beschuldigen sich selbst für die mangelnde Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Das Ergebnis wird auch von anderen Untersuchungen gestützt. Eine der Ursachen scheint darin zu liegen, dass die Mobilisierung durch Selbstmanagement beispielsweise die Unterscheidung zwischen privatem und beruflichem Selbst verwischt, was zur Arbeitsintensivierung statt zur -reduktion führt. Langfristig erweist man sich durch diese Verwischung wohl also einen Bärendienst.