26.11.2009 | Honorarreform 2009
Rückblick 2009 - Ausblick 2010
von StB Dipl.-Volksw. Jürgen Derlath, Münster
Die mit Spannung erwarteten Abrechnungsergebnisse des Quartals 1/2009, des ersten Quartals der großen Honorarreform, liegen inzwischen vor. Um es gleich vorwegzunehmen: Die von vielen Ärzten befürchteten erheblichen Honorareinbrüche sind überwiegend ausgeblieben. Nach ersten Schätzungen der KBV sind die Honorare aller Ärzte bundesweit im Vergleich zum Vorjahresquartal 1/2008 sogar deutlicher gestiegen als ursprünglich geschätzt, nämlich um etwa 7,8 %. Allerdings gibt es Unterschiede zwischen den KVen, den einzelnen Arztgruppen und innerhalb der Arztgruppen.
1. Die Ergebnisse
1.1 Gewinner und Verlierer: KV- und Arztgruppenebene
Wie erwartet konnten die östlichen Bundesländer einschließlich Berlin, aber auch Bremen, Niedersachsen und das Saarland zweistellige Honorarzuwächse realisieren. Demgegenüber ist die Veränderungsrate in Schleswig-
Holstein, Nordrhein, Rheinland-Pfalz und Bayern unterdurchschnittlich. Baden-Württemberg rechnet sogar mit einem leichten Honorarminus.
Die vorläufigen Ergebnisse der KBV aus 14 KVen zeigen weiter, dass der Honorarzuwachs bei Hausärzten in etwa gleich hoch ist wie bei den Fachärzten. Innerhalb der einzelnen Fachgruppen gibt es jedoch erhebliche Schwankungen. Bei bundesweiter Betrachtung deutlich zulegen konnten die Kardiologen (+21 %), die Nervenärzte (+18 %) und die Hautärzte (+13 %). Demgegenüber verlieren die Orthopäden im Vergleich zum Vorjahresquartal bundesweit etwa 4 %.
Allerdings verteilen sich die Veränderungen auch nicht gleichmäßig auf alle Ärzte in den jeweiligen Arztgruppen. So erhalten nur etwa zwei Drittel der Hausärzte ein höheres Honorar, während ein Drittel Honorareinbußen zu verzeichnen hat. Auch bei den bundesweiten „Verlierern“, den Orthopäden, erhalten immerhin 40 % aller Praxen ein höheres Honorar.
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