27.10.2010 | Musterfall
Sanierung einer radiologischen Einzelpraxis
von Dipl.-Betriebsw. Werner-Michael Rudolph, Erlangen
Radiologen zählen zu den Medizinern mit besonders großen Investitionsvolumina und besonders hohen laufenden Ausgaben. Daher muss die Niederlassung als selbstständiger Radiologe besonders sorgfältig geplant werden. Das in diesem Beitrag beschriebene Beispiel verdeutlicht darüber hinaus, dass nicht nur Kostenprobleme eine Praxis zum Sanierungsfall werden lassen.
1. Ausgangslage
1.1 Praxisräume, -personal und -ausstattung
Ein 48-jähriger Radiologe aus einem Klinikum wollte sich durch einen neu geschaffenen KV-Sitz den Traum der Selbstständigkeit vor ein paar Jahren mit einer Magnetresonanztomographie-Praxis (MRT) erfüllen.
Die Praxis befindet sich im Erdgeschoss eines Ärztehauses im Kern einer Kleinstadt. Im Gebäude ist eine weitere radiologische Einzelpraxis mit einem Computertomografen (CT). Daran angegliedert ist ein Kreiskrankenhaus mit einem direkten Durchgang zu den Einzelpraxen. Darüber hinaus liegt 18 km weiter ein zweites Krankenhaus. Nachdem vor allem angrenzende Landkreise eine Unterversorgung aufweisen, nehmen Patienten mehr als 200 km einfache Wegstrecke in Kauf, um die MRT-Praxis zu konsultieren. Die (teilweise 2009 noch leerstehenden) Praxisräume wurden an den Arzt nur untervermietet. Mieter war der Gerätehändler, bei dem der Arzt auch ein gebrauchtes MRT geleast hatte. Vermieter war die Stadt. Weder der Mietvertrag noch der Leasingvertrag wurden damals schriftlich geschlossen.
Recht früh schon begannen die Schwierigkeiten:
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