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  • 10.10.2008 | Musterplanung

    Private Finanzplanung für Ärzte

    von Dirk Farkas-Richling, Freiburg und Dipl.-Finw. StB Wolfgang Staab, Dormagen

    Im Laufe der Jahre sammeln Ärzte oft wahllos Beteiligungsmodelle, Wertpapiere und Versicherungen an, so dass sich in ihrer Vermögensstruktur häufig kein roter Faden findet. Eine steigende Gefahr von Liquiditätsengpässen und Deckungslücken ist die Folge. Planloses Handeln im privaten Finanzbereich vernichtet nicht nur die mühsam durch die Arztpraxis erwirtschafteten Erträge. Vielmehr kann auch ein existenzbedrohender Abfluss von Liquidität aus der Arztpraxis stattfinden. Angebote zur betriebswirtschaftlichen Beratung ärztlicher Mandanten mit den Maßnahmen der Ertragssicherung und -steigerung der Arztpraxis sollten daher durch ein entsprechendes Pendant im privaten Bereich flankiert werden. Ein geeignetes Instrument hierfür ist die „Private Finanzplanung“. Nachfolgend werden ihre Grundlagen dargestellt und ihre Planungstechniken am Beispiel eines Arztes erläutert. 

    1. Technik der Privaten Finanzplanung

    Im Rahmen der Privaten Finanzplanung werden in einem ersten Schritt die Ziele des Mandanten ermittelt und die Daten gesammelt, die für eine Ist-Analyse der drei Bereiche Liquidität, Vermögen und Risikoabsicherung des Privathaushaltes erforderlich sind. Anschließend werden die gewonnenen Daten mittels einer Prognoserechnung unter Verwendung einer Szenariotechnik analysiert. Die Ergebnisse der Analyse werden sodann mit den Zielen des Mandantenhaushaltes abgeglichen. Sollten sich hierbei Diskrepanzen zwischen dem Soll- und dem Ist-Zustand ergeben, werden dem Mandanten Empfehlungen an die Hand gegeben, um seine angestrebten Ziele zu erreichen. 

     

    1.1 Formulierung der Zielvorstellungen

    Häufig wird der Mandant nicht in der Lage sein, seine konkreten finanziellen Zielsetzungen zu formulieren. Stattdessen werden regelmäßig nicht eindeutig definierte Erwartungen angegeben, wie beispielsweise „für das Alter vorsorgen“ oder „Vermögen aufbauen“. Damit erhält der Berater lediglich einen Eindruck pauschaler Mandantenbedürfnisse. Um die Finanzplanung zu präzisieren und an den Mandantenzielen auszurichten, sollte der Mandant mit konkreten Fragestellungen konfrontiert werden. Hierzu könnte der folgende Fragebogen verwendet werden: 

     

    Musterfragebogen zu den Mandantenzielen

    1. Was sind Ihre konkreten Ziele? 

    • Finanzielle Absicherung der Ruhestandsphase (Altersvorsorge)
    • Optimierung der Vermögensstruktur (Verhältnis: Rendite/Risiko)
    • Sicherung der Zahlungsfähigkeit (laufende Finanzierungen)
    • Verwirklichung größerer Investitionsvorhaben (z.B. Eigenheimerwerb)
    • Schließen bestehender Deckungslücken (Risikoabsicherung)
    • Sonstiges (z.B. Ausbildungsfinanzierung eines Kindes):

     

    2. Zu welchem Zeitpunkt bzw. in welchem Zeitraum wollen Sie Ihr Ziel erreichen? ____________________________ 

     

    3. Wie wollen Sie Ihr Ziel erreichen, wenn die bestehenden finanziellen Mittel dafür nicht ausreichen (Strategie)? 

    • durch Aufnahme von Krediten
    • durch den Verkauf von Vermögenswerten bzw. Auflösung von Rücklagen
    • durch Sparen