28.01.2009 | Rohstoffe
Die Auswahl der richtigen Anlageprodukte
von Dipl. Finw. Robert Kracht, Bonn
Auf Rohstoffe können Selbstständige mit vielen Alternativen investieren. War es in der Vergangenheit der physische Erwerb, steht ihnen heute die gesamte Produktpalette zur Verfügung, mit denen sich generell auf das Auf und Ab an den Börsen setzen lässt. In Betracht kommen Zertifikate und Fonds sowie im Einzelfall auch das Direktinvestment in aussichtsreiche Aktien. Ideal eignen sich Zertifikate aufgrund der Sicherungs- oder Hebelmechanismen, sofern das Risiko des Schuldnerausfalls eingegangen werden soll. Das besteht aber auch bei herkömmlichen Unternehmensanleihen. Der kurzfristige Steuernachteil verflüchtigt sich aber jetzt, da die nach 2008 erworbenen anderen Wertpapiere ebenfalls keinen Bestandsschutz mehr bieten können. Als Einzelinvestment bietet sich auch eine geschlossene Fondsbeteiligung an, abseits der Börsenschwankungen mit eigener Unternehmensinitiative. Die dürfte bei Freiberuflern aber ohnehin vorhanden sein.
1. Direktes oder indirektes Investment
Investoren sollten sich zunächst die Frage beantworten, ob sie direkt auf Rohstoffe setzen wollen oder lieber auf Unternehmen, die damit zu tun haben. Soll das Investment zur Diversifikation des Depots dienen, sollten Rohstoffaktien untergewichtet werden. Denn auch sie folgen dem allgemeinen Trend am Aktienmarkt, während der Preis des physischen Rohstoffs hiervon meist unberührt bleibt. Ähnlich sieht es bei strukturierten Anleihen aus, deren Kupon von der Entwicklung der Rohstoffkurse abhängt. Hier hat das allgemeine Zinsniveau Einfluss auf die Notierungen, was in der Regel nicht erwünscht ist. Vor diesem Hintergrund empfehlen sich in erster Linie Produkte, die einzelne Futures oder breitgestreute Indizes abbilden. Das gelingt vorrangig mit Zertifikaten, Fonds, Exchange Traded Commodities (ETC), Exchange Traded Funds (ETF), physische Anlagen und Optionsscheine.
Hinweis |
Hauptgrund für das deutlich zugenommene Angebot besonders im Bereich der Zertifikate sind die gestiegenen Rohstoffpreise, die gerne als Werbeargument bei der Neuemission verwendet werden. Dies sollte Anleger zur Vorsicht mahnen, denn historische Rückrechnungen sagen wenig über die Zukunftsaussichten. |
2. Physischer Erwerb
Die Anlage in Gold, Silber und Platin kann über Barren, Münzen sowie Goldsparpläne erfolgen. Die Anlage dient dem Schutz vor Inflation und erzielt Gewinne ausschließlich durch Kurssteigerungen, allerdings in USD. Gegenüber anderen Sachwerten wie etwa Immobilien haben Edelmetalle und hier insbesondere Gold und Platin den Vorteil, dass sie leicht transportierbar sind und im Ernstfall schnell zu Geld gemacht werden können - egal in welcher Währung. Als physischer Erwerb von Gold sind Münzen besser als Barren, da sie weltweit als Ersatz von Bargeld anerkannt werden und fälschungssicher sind. Hierbei besteht die Auswahl unter verschiedenen „bullion coins“ (das sind Anlagemünzen, die in großer Anzahl geprägt und weltweit gehandelt werden) wie American Eagle (USA), Britannia (England), Krügerrand (Südafrika), Nugget (Australien), Maple Leaf (Kanada) und dem Philharmoniker (Österreich).
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