01.06.2007 | Vermögensanlagen
Geänderte Steuerregeln führen bei Anleihen zu einer höheren Nachsteuerrendite
Im Jahr 2005 sorgte das Alterseinkünftegesetz dafür, dass Selbstständige ihre Depotzusammensetzung mit Blick auf den Ruhestand überdenken mussten. Zu Jahresbeginn brachte der geminderte Sparerfreibetrag besonders bei Zinspapieren Einbußen in der Nachsteuerrendite. Nun soll es ab 2009 über die Abgeltungsteuer zu ganz neuen Spielregeln kommen. Diese bringen dem Anleger im Rentenbereich per saldo Verbesserungen, da Zinsen nur noch pauschal mit maximal 25 v.H. besteuert werden. So müssen sich konservativ ausgerichtete Freiberufler erneut umstellen und bereits beim derzeitigen Erwerb über passende Produktalternativen nachdenken. Dieser Beitrag zeigt Anleiheformen auf, die von der Umstellung profitieren.
1. Auswirkung der steuerlichen Änderungen
Anleihen zählen zwar in ihrer Grundform als festverzinsliche Wertpapiere zu den risikoloseren Anlageprodukten, jedoch ist damit auch die steuerliche Erfassung der Erträge sehr ausgeprägt und lässt wenig Raum für steuerfreie Einnahmen. Die seit Jahrzehnten herrschende Benachteiligung von Anleihen wird sich aber 2009 wandeln, wenn das Risiko bei der Geld-anlage nicht mehr gesondert belohnt wird. So werden alle Wertpapiere auf einer Stufe mit dem gleichen Tarif besteuert. Es wird keine Rolle mehr spielen, ob die Erträge aus Kursgewinnen oder Ausschüttungen stammen. Davon profitieren Anleihen besonders, da die Zinsen auch nicht mehr die Progression der übrigen Einkünfte von Selbstständigen belasten.
Beispiel: Vergleich der Progressionssätze | ||||||||||||||||||||||||||||||
Ein verheirateter Arzt mit einem Praxisgewinn von 140.000 EUR erzielt jährlich 25.000 EUR Zinsen aus Sparguthaben und Anleihen.
Ergebnis: Ohne sein Anlageverhalten zu ändern, erzielt das Ehepaar netto jährlich 4.250 EUR mehr Zinserträge. |
Dieser generelle Renditeschub fällt aber nicht immer gleich aus. Besonders profitieren Anleihen in Form von Finanzinnovationen nach § 20 Abs. 2 Nr. 4 EStG, da die Summe aus Zinsen und Kursgewinnen moderater als derzeit besteuert wird. Die größten Gewinner sind abgezinste Papiere wie Bundesschatzbriefe oder Zerobonds. Denn der geballte Einnahmezufluss auf einen Termin wird nicht mehr zu einem Progressionssprung führen und die zwischenzeitlichen Zinseszinseffekte bleiben weiterhin unbelastet.
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