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  • 01.03.2007 | Vermögensaufbau

    Aktuelle Angebote bei geschlossenen Fonds und neue Steuerregeln für Selbstständige

    von Dipl.-Finw. Robert Kracht, Bonn

    Das Jahr 2006 brachte dem Markt für geschlossene Beteiligungen eine gesunde Marktbereinigung. So blieb die hektische Suche nach Verlustzuweisungen seitens der Investoren zum Jahresende aus. Die Initiatoren dieser Beteiligungen versuchen den Investor nunmehr mit langfristigen Renditen und einer moderaten Steuerbelastung zu locken. Eine ideale Ausgangsbasis für Freiberufler, die wegen des gesunkenen Sparerfreibetrags und in Hinsicht auf die geplante Abgeltungsteuer ein Investment in geschlossene Fonds erwägen. Nachfolgend werden die Marktangebote unter den geänderten Steuerregeln beleuchtet und Modelle beschrieben, auf die Selbstständige vorrangig oder eingeschränkt setzen sollten. 

    1. Aktuelle Angebotsseite

    Anbieter von Medien- und Wertpapierfonds sowie von Fonds im Bereich erneuerbarer Energie halten sich eher zurück. Dies liegt vor allem an § 15b EStG, der die Verlustverrechnung seit dem VZ 2006 in allen Einkunftsarten beschränkt. Dagegen erfreuen sich Schiffs- und Private-Equity-Fonds am Markt nach wie vor einer großen Beliebtheit, was sich auch an den gestiegenen Einkaufspreisen zeigt. So werden bei Schiffen auch Zweitmarktfonds zunehmend interessanter, was an den zunehmenden Handelsplattformen und den teuren Neukäufen liegt. Bei Private-Equity-Fonds will jedes Emissionshaus einen Teil des Kuchens abhaben, sodass neue Angebote mit Vorsicht zu genießen sind. Trotz möglicher zweistelliger Jahresrenditen und steuerlicher Vorteile bleibt das latente Risiko, dass die insgesamt über 100 Unternehmensbeteiligungen pro Fonds deutlich hinter den Prognosen zurückbleiben. 

     

    Deutlich ruhiger ist es bei den Immobilien, die statt übermäßiger Erträge solide Nachsteuerrenditen abwerfen. Inländische Objekte sind kaum von § 15b EStG betroffen und im Ausland locken hohe Freibeträge und attraktive Steuersätze. Im vergangenen Jahr konnten hier allerdings keine neuen Zeichnungsrekorde vermeldet werden. Das lag weniger an der Nachfrage auf Anlegerseite, sondern an den hohen Grundstückspreisen. Den Anbietern fiel es zunehmend schwerer, günstige Objekte für ausreichende Langfristerträge zu finden. Vielmehr wurden sogar Immobilienfonds unplanmäßig früher aufgelöst, weil sich für die Bürogebäude unverhofft günstige Verkaufsangebote ergaben.  

     

    Beachte: Ein neuer Trend zeichnet sich im Bereich von Leasing- und Container-Fonds ab. Hier sorgt die anziehende Weltwirtschaft für verstärkte Nachfrage und auskömmliche Renditen. Ein interessantes Angebot für Selbstständige, die sich im Bereich von Aktien nach Alternativen oder einer breiteren Risikostreuung umsehen. 

    2. Steuerlich maßgebende Aspekte