01.09.2005 | Vermögensberatung
Durch ein Controlling des Vermögensverwalters gewinnt die Vermögensberatung an Qualität
Eine noch geringe, aber stetig steigende Zahl von Steuerberatern bietet ihren freiberuflichen Mandanten ein „Drei-Säulen-Beratungsmodell“ an. Neben der klassischen Steuergestaltungsberatung und einer betriebswirtschaftlichen Beratung wird dem Mandanten auch eine Beratung in privaten Finanzfragen offeriert. Zur Unterstützung in privaten Vermögensfragen gehört neben einer privaten Finanzplanung bei gehobenen Mandanten regelmäßig auch das Controlling der Vermögensverwaltung. Hierbei werden die Leistungen und Kosten des Vermögensverwalters durch den Steuerberater als neutralem Ratgeber laufend überwacht. Mit einem effektiven Kosten-Controlling lassen sich bereits spürbare Erfolge erzielen.
1. Inhalt der Vermögensverwaltung
Bei der Vermögensverwaltung wird die Bank bzw. der Vermögensverwalter zum Management des Wertpapiervermögens des Mandanten ermächtigt. Im Rahmen der mit dem Mandanten vereinbarten Anlagerichtlinien kann er hierbei eigenständig Kauf- sowie Verkaufsentscheidungen treffen und auch umsetzen. Auf Grund der ihm verliehenen Vollmacht bedarf es keiner gesonderten Erlaubnis vor einer einzelnen Transaktion. Der Mandant begibt sich daher in ein Abhängigkeitsverhältnis zum Vermögensverwalter, sodass er auf dessen Kompetenz und Seriosität angewiesen ist. Da er diese häufig jedoch nicht beurteilen kann, schaltet er seinen Steuerberater spätestens dann ein, wenn ihn ernste Zweifel plagen. Etwa weil ihm Renditeangaben zu seinem Wertpapierdepot vorgerechnet wurden, die nicht plausibel sind. Der Steuerberater nimmt damit auch im privaten Finanzbereich des Mandanten eine Controlling-Funktion wahr, die ihm aus dem betriebswirtschaftlichen Bereich bereits vertraut ist.
2. Performance-Controlling
Eine Vermögensverwaltung zielt auf das aktive Management des Wertpapierdepots des Mandanten ab. Durch das Sammeln, Auswerten und das zeitnahe Umsetzen von Informationen soll die Bank bzw. der Vermögensverwalter die allgemeine Marktentwicklung übertreffen und für das Depot eine überdurchschnittliche Rendite erwirtschaften.
Untersuchungen zeigen allerdings, dass in etablierten Börsensegmenten, die stark analysiert werden, kaum Chancen bestehen, Gewinn bringende Informationsvorsprünge zu erarbeiten. Entsprechend ist der Versuch, mit einem aktiven Management eine überdurchschnittliche Rendite zu erzielen, zum Scheitern verurteilt. So liegt etwa die Mehrzahl der aktiv gemanagten Aktienfonds in der Wertentwicklung gleichauf mit der Marktentwicklung oder unterschreitet diese sogar. Und zwar unabhängig davon, ob es sich um Boomzeiten mit Hausse-Perioden an den Kapitalmärkten oder um Krisenzeiten mit einer Baisse-Periode handelt. Sowohl in den Boomzeiten der Jahre von 1997 bis 1999 als auch in der Crashphase der Jahre 2000 bis 2002 vermochte nur ca. ein Drittel aller aktiv gemanagten Fonds die Performance des Vergleichsindex zu schlagen (so genannte Outperformer).
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