18.02.2019 · Fachbeitrag · Einkommensteuer

Abweichende Ergebnisverteilung bei Gesellschafterwechsel einer Grundstücksgemeinschaft

von StB Janine Peine, Lüneburg, www.bust.de

Bei unterjährigem Gesellschafterwechsel kann eine von den Beteiligungsverhältnissen abweichende Ergebnisverteilung erfolgen, wenn diese im Voraus von allen Gesellschaftern beschlossen wurde und der Grund im Gesellschaftsverhältnis begründet ist (BFH 25.9.18, IX R 35/17).

Sachverhalt

Im Oktober 1997 wurde ein Kaufvertrag über einen Anteil an einer vermögensverwaltenden Grundstücks-GbR geschlossen. Mit Kaufpreiszahlung (fällig am 31.12.97) erfolgte laut Vertrag die Übertragung der Gesellschaftsrechte. Gewinn und Verlust des Jahres 1998 sollten dem Erwerber zustehen. Der Verkäufer wurde ab 1998 aus der Haftung für Gesellschaftsschulden freigestellt. Bei verspäteter Zahlung war ein Rücktrittsrecht vereinbart. Tatsächlich wurde der Kaufpreis erst am 1.7.98 beglichen.

Das FA nahm die Ergebnisverteilung für 1998 für Veräußerer und Erwerber jeweils zeitanteilig vor. Dagegen richteten sich Einspruch und Klage. Der Erwerber begehrte entsprechend dem Kaufvertrag den vollen Verlustanteil für das Jahr 1998. Der Veräußerer sollte keinen Verlustanteil erhalten.