· Fachbeitrag · Entwicklung des Zahnarztmarktes
Private Equity in der Zahnmedizin: Akteure, Strategien und aktueller Stand der Übernahmen
von Dr. Christoph Scheuplein, Sozialwissenschaftler, Institut Arbeit und Technik, Gelsenkirchen, www.iat.eu
| Auf dem deutschen Zahnarztmarkt werden verstärkt Zahnarztpraxen und Zahnmedizinische Versorgungszentren (Z-MVZ) durch Private-Equity-Gesellschaften (PEG) übernommen. Dabei handelt es sich um eine spezielle Form von Finanzinvestoren, die häufig stark in die Strukturen und Strategien der Praxen eingreifen. So streben die aktuell aktiven PEG den Aufbau von Zahnmedizin-Ketten an, die nennenswerte Anteile des deutschen Zahnarztmarkts abdecken sollen. Hier ein Überblick über den aktuellen Zahnarztmarkt. |
1. Das Geschäftsmodell Private Equity
„Private Equity“ oder „Beteiligungskapital“ ist ein Geschäftsmodell, bei dem nach finanziellen Kriterien meist umfassende, temporäre Eigentumsrechte an einem Unternehmen außerhalb von regulierten Kapitalmärkten erworben werden (Buyout). Der befristete Charakter dieser Investition folgt meist schon daraus, dass PEG häufig mit dem Kapital externer Investoren arbeiten. Dabei wird ein Fonds aufgelegt, in den externe Investoren einzahlen, die nach dem Ende der Fondslaufzeit ‒ üblich sind zehn Jahre ‒ ihren Kapitaleinsatz zurückerhalten. Da die Mindesteinlage in die Fonds auf Beträge ab 1 Mio. Euro, 5 Mio. Euro oder mehr festgelegt wird, investieren vorrangig institutionelle Investoren, z. B. Pensionsgesellschaften und Vermögensverwalter.
Der Wiederverkauf (Exit) stellt meist eine wichtigere Ertragsquelle als laufende Einnahmen während der Haltezeit der Unternehmen dar. Die PEG verdienen ihr Geld durch eine Managementgebühr, die die Fondsinvestoren zahlen, und durch eine Gewinnbeteiligung ab dem Erreichen einer Mindestrendite (gewöhnlich liegt diese bei 8 Prozent).
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