· Nachricht · KZBV-Jahrbuch 2012
Leicht gestiegene Einkommen bei Zahnärzten in 2011
von Dipl.-Volksw. Katja Nies, Köln, www.praxisbewertung-praxisberatung.com
| Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) liefert mit ihren pünktlich erscheinenden Jahrbüchern nun schon seit Jahrzehnten aussagekräftige statistische Daten zur vertragszahnärztlichen Versorgung, wie z.B. zum zahnärztlichen Einkommen, Abrechnungsgeschehen und Arbeitseinsatz. Die folgenden Daten beziehen sich auf ganz Deutschland - sie können im Jahrbuch auch differenziert nach Alten und Neuen Bundesländern nachgelesen werden. |
1. Einnahmen - Überschussrechnung je Praxisinhaber
Durchschnittlich haben sich Umsätze, Kosten und Gewinne in den letzten Jahren wie folgt entwickelt:
- Tabelle 1: Umsatz, Kosten und Gewinn [EUR]
Jahr | Umsatz | Kosten | Kosten [in % des Umsatzes] | Gewinn | Gewinn [in % des Umsatzes] |
2008 | 366.896 | 249.627 | 68,0 | 117.269 | 32,0 |
2009 | 377.840 | 256.948 | 68,0 | 120.892 | 32,0 |
2010 | 393.545 | 268.137 | 68,1 | 125.408 | 31,9 |
2011 | 406.350 | 276.604 | 68,1 | 129.746 | 31,9 |
Der Gewinn in 2011 lag um 3,5 % über dem Wert für das Jahr 2010, was auf einen leicht gestiegenen Umsatz (der nicht vollständig von den ebenfalls gestiegenen Kosten aufgezehrt wurde) in 2011 zurückzuführen ist.
2. Erlös- und Kostenstruktur
In den Jahren 2008 bis 2011 stellen sich die Erlös- und Kostenstrukturen einer durchschnittlichen Zahnarztpraxis wie folgt dar (Angaben in Prozent der Gesamteinnahmen bzw. Betriebsausgaben):
- Tabelle 2: Einnahme und Ausgaben [EUR]
Jahr | Einnahmen über KZV | Einnahmen nicht über KZV | Ausgaben Personal | Ausgaben Fremd-labor | Ausgaben Material | Ausgaben Sonstige |
2008 | 50,7 | 49,3 | 32,7 | 28,7 | 9,9 | 28,7 |
2009 | 50,7 | 49,3 | 33,4 | 28,7 | 9,9 | 28,0 |
2010 | 50,5 | 49,5 | 33,7 | 28,2 | 9,9 | 28,2 |
2011 | 49,4 | 50,6 | 34,2 | 27,7 | 10,1 | 28,0 |
Hier kann festgestellt werden, dass sich die Trends der letzten Jahre unvermindert fortsetzen; wobei sich im Vergleich zum Vorjahr nur geringe Veränderungen in den einzelnen Positionen ergeben haben.
3. Arbeitszeit und Stundensätze in 2011
Die durchschnittliche Arbeitszeit von 47,3 Stunden pro Woche bei einem selbstständigen Zahnarzt liegt eindeutig über der wöchentlichen Arbeits-zeit eines angestellten Zahnarztes.
- Tabelle 3: Honorar und Arbeitszeit
Behandlungsstunden pro Woche |
34,7 |
Behandlungsstunden pro Jahr (bei 42 Wochen Jahresarbeitszeit) |
1.457 |
Honorarumsatz je Behandlungsstunde (mit Fremdlabor) |
279 EUR |
Praxiskosten je Behandlungsstunde (mit Fremdlabor) |
190 EUR |
Praxisgewinn, bezogen auf die Behandlungsstunde |
89 EUR |
Praxisgewinn, bezogen auf die gesamte Arbeitszeit Von 47,3 h pro Woche (1.987 h / p.a.) |
65 EUR |
Es ist darauf hinzuweisen, dass es sich bei den Gewinnangaben um Stundensätze vor Steuern handelt.
4. Trends
Zwei Trends zeichnen sich schon seit einigen Jahren ab:
- Die Zahl der Füllungen, die im Rahmen der GKV erbracht werden, ist in den letzten 10 Jahren kontinuierlich gesunken. Im Jahr 2001 waren es noch knapp 61,4 Millionen, während die Zahl im Jahr 2011 auf ca. 53,6 Millionen zurückgegangen ist.
- Seit dem Jahr 2007 nimmt die Zahl der Vertragszahnärzte, die Inhaber oder Mitinhaber einer Praxis sind, langsam ab; gleichzeitig steigt die Zahl der angestellten Zahnärzte stetig an: Ende 2007 waren es noch weniger als 2000, während es im zweiten Quartal 2012 bereits 6.500 angestellte Zahnärzte waren. Insgesamt ist die Zahl der Vertragszahnärzte von 55.223 im IV. Quartal 2007 auf 53.992 am Ende des zweiten Halbjahres 2011 gesunken.