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  • · Nachricht · ZI-Praxis-Panel 2011

    Zusammensetzung der Gesamteinnahmen und -Ausgaben je Praxisinhaber

    von Dipl.-Volksw. Katja Nies, Köln, www.praxisbewertung-praxisberatung.com

    | Das im Mai vom ZI (Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland) veröffentlichte Praxis-Panel 2011 beleuchtet die wirtschaftliche Situation und die Rahmenbedingungen in der vertragsärztlichen Versorgung der Jahre 2007 bis 2009. (Das erste Praxis-Panel 2010 hatte die Jahre 2006 bis 2008 im Fokus).­|

     

    Wie setzten sich nun die Gesamteinnahmen und die Gesamtausgaben je Praxisinhaber zusammen und wie haben sie sich von 2007 bis 2009 entwickelt?

     

    • Tabelle 1: Struktur der Gesamteinnahmen je Praxisinhaber [TSD EUR]
    2007
    2008
    2009
    2009 zu 2007

    GKV

    178,9

    (73,3%)

    189,0

    (73,8%)

    199,0

    (74,7%)

    + 11,3%

    PKV

    51,2

    (21,0%)

    53,5

    (20,9%)

    54,9

    (20,6%)

    +   7,1%

    BG/Unfallvers.

    2,3

    (0,9%)

    2,4

    (  0,9%)

    2,3

    (0,9%)

    +   3,7%

    Sonstige

    11,5

    (4,7%)

    11,2

    (4,4%)

    10,0

    (3,8%)

    -  13,0%

    Gesamteinnahmen

    243,9

    (100%)

    256,1

    (100%)

    266,3

    (100%)

    +   9,2%

     

    Folgende Dinge fallen bei Betrachtung der Tabelle 1 ins Auge:

     

    • Knapp drei Viertel der Einnahmen entfallen auf die Kassenpraxis (wobei über alle Fachgruppen hinweg die GKV-Patienten 88,4% der Gesamtpatienten ausmachen).
    • Die Vergütungsreform durch das GKV-WSG (GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz zum 01.04.07) scheint gewirkt zu haben: die Einnahmen über die GKV-Praxis sind von 2007 auf 2009 um 11,3% gestiegen.

     

    Tabelle 2: Struktur der Gesamtausgaben je Praxisinhaber [TSD EUR]

    ausgewählte Aufwandsarten

    2007
    2008
    2009
    2009 zu 2007

    Personal

    53,8

    56,3

    58,6

    +  9,0%

    Material/Labor

    7,4

    7,5

    6,8

    -   8,2%

    Miete/Mietneben-kosten

    15,5

    16,0

    16,3

    +  5,1%

    Versicherungen, a
Bei­träge, Gebühren

     

    5,9

     

    6,1

     

    6,4

     

    +  7,9%

    Abschreibungen

    10,7

    9,3

    8,6

    - 19,1%

    Leasing/Miete Geräte

    2,6

    2,5

    2,3

    -  9,4%

    Fremdkapitalzinsen

    4,8

    4,5

    3,9

    - 20,3%

    Wartung/Instandhaltung

    2,9

    3,1

    3,2

    +  9,5%

    Gesamtausgaben

    122,9

    125,1

    125,8

    +  2,4%

     

     

    Insgesamt kann festgehalten werden, dass der Kostanstieg von 2007 auf 2009 mit 2,4 % in etwa der Inflationsrate des gleichen Zeitraums entspricht. Darüber hinaus fällt auf:

     

    • Die Personalkosten sind der größte Kostenblock.
    • Folgende Positionen sind überdurchschnittlich stark angestiegen: Personal (+ 9,0%), Versicherungen/Beiträge/Gebühren (+ 7,9 %), sowie Miete und Mietnebenkosten (+ 5,1%).
    • Die deutlich gesunkenen Aufwendungen für Fremdkapitalzinsen (- 20,3 %) sowie Abschreibungen (- 19,1 %) sind u.a. ein Resultat des viel beklagten starken Rückganges der Investitionstätigkeit (der zu dem bekannten Investitionsstau in den Arztpraxen geführt hat).

     

    Der Jahresüberschuss (Einnahmen - Ausgaben) betrug in 2009 durchschnittlich je Praxisinhaber 140.500 EUR. Trotz der in Tabelle 1 aufgezeigten Entwicklung der GKV-Einnahmen findet nach wie vor eine ausgeprägte Quersubventionierung durch den PKV-Bereich statt (über das wesentlich höhere Vergütungsniveau in diesem Bereich).

     

    Gemäß einer überaus interessanten Simulationsrechnung, die ebenfalls in dem ZI-Panel veröffentlicht ist, hätte der durchschnittliche Jahresüberschuss 2009 nur bei 98.292 EUR gelegen, wenn alle Vertragsärzte ausschließlich GKV-Leistungen erbracht hätten. Hält man sich den vom Bewertungsausschuss festgelegten Referenzwert, der 2007 anhand von Referenzgehältern der in Krankenhäusern tätigen Ärzte ermittelt wurde, von 105.572 EUR vor Augen, ergibt sich eine Differenz von rund 7.000 EUR. (Das Grundkonzept des Referenzwertes liegt darin, dass der Inhaber einer Vertragsarztpraxis mit einer ausschließlichen GKV-Tätigkeit nicht schlechter gestellt werden soll als sein im Krankenhaus angestellter Kollege).

     

    Noch größer wird die Differenz, wenn man die zwischenzeitliche Steigerung der Referenzgehälter um 8,4 % berücksichtigt (114.400 EUR zu 98.292 EUR). Rechnet man diese Differenz über alle 135.000 Vertragsärzte hoch, kommt man auf rund 2,2 Mrd EUR (aus 2009) und kann nachvollziehen, wie die KBV in den Honorarverhandlungen auf die Höhe ihrer Forderungen kommt.

     

    Weiterführende Hinweise:

    • ZI-Praxis-Panel 2011: Durchschnittsverdienst von ärztlichen Einzel- und Gemeinschaftspraxen (Blogpost vom 10.6.2013)
    • Weitere Informationen und Artikel sowie das gesamte ZI-Praxis-Panel können unter www.zi-pp.de kostenlos abgerufen werden.
    Quelle: ID 40099560

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