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  • · Nachricht · „Sieben Wege ins Glück“

    Schweizer Banken bieten bereits Modelle an, das Steuerabkommen zu unterlaufen

    | Die Schweizer Banken bereiten sich intern darauf vor, das geplante Steuerabkommen mit Deutschland, das Anfang 2013 in Kraft treten soll, zu unterlaufen, behauptet der Leiter der Steuerfahndung in Rheinland-Pfalz, Klaus Herrmann. Um das Vermögen ihrer Kunden vor der geplanten Quellensteuer von gut 25 % auf Zinserträge weiter zu verbergen, seien derzeit sieben Modelle auf dem Markt. In den Banken würden sie intern als „Sieben Wege ins Glück“ bezeichnet. |

     

    Nach Informationen des Fahnders, die unter anderem auf diskreten Hinweisen Schweizer Bankmitarbeiter beruhen, sind die ersten Angebote bereits an deutsche Kunden verschickt worden. Darunter seien u.a.:

     

    • Die Domizillösung: Der Bankkunde richtet eine Scheinadresse in einem Land ein, das kein Steuerabkommen mit der Schweiz getroffen hat. Die Bank verspricht im Gegenzug, Adressen nicht zu überprüfen. Der Nachteil ist, wer an seine Unterlagen heranmöchte, muss persönlich vorbei kommen.

     

    • Der Liechtensteiner Rettungsanker: Der deutsche Kunde in Liechtenstein gründet eine Stiftung und überweist sein Geld auf ein neues Konto. Verwaltet wird das Vermögen aber weiterhin von der gleichen Bank, die Kommunikation läuft lediglich über einen Treuhänder in Liechtenstein. So entfällt die Quellsteuer - schließlich gehen die Zinsen allem Anschein nach auf ein Konto in Liechtenstein.

     

    • Offshore-Gesellschaft: Wer wirklich sehr viel Vermögen habe, dem raten die Schweizer Banken laut Herrmann dazu, ihr Geld in Offshore-Gesellschaften zu transferieren, was aber wohl nicht ganz billig und auch nicht ganz einfach sei.

     

    • Zinsfreie Anlageformen: Alternativ sollen Bankkunden auf zinsfreie Anlageformen ausweichen. Stattdessen erhalte der Kunde Sonderzahlungen, die nicht quellensteuerpflichtig sind.

     

    Unterdessen müssen deutsche Steuerhinterzieher mit Schweizer Konten wieder zittern: Die Staatsanwaltschaft Bochum in NRW hat vier CDs mit angeblichen Schwarzgeld-Daten erhalten und ermittelt wegen Steuerhinterziehung inländischer Anleger. NRW hat in den vergangenen Jahren mehrfach von anonymen Quellen Schweizer Bankdaten angekauft. Seit Februar 2010 haben nach Angaben des Landesfinanzministeriums 6463 Selbstanzeigen schätzungsweise 300 Mio. Euro Mehreinnahmen in die Steuerkassen des Landes gespült. Hinzu kämen erhebliche Beträge aus mindestens 2.000 Ermittlungsverfahren, die zu Steuerfestsetzungen geführt haben, sagte der Landeschef der Deutschen Steuergewerkschaft, Manfred Lehmann, der dpa.

     

     

     

    Quelle: ID 35028240