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  • · Nachricht · US-Quellensteuerverfahren

    FATCA am 1.7.14 in Kraft getreten

    | Rund vier Jahre nach Verabschiedung des US-Gesetzes Foreign Account Tax Compliance Act, kurz ‚FATCA‘ ist es soweit. Seit dem 1.7.14 nimmt die US-Steuerbehörde IRS Finanzinstitute weltweit in die Pflicht, potenziell US-steuerpflichtige Kunden und Konten zu identifizieren und diese ab September 2015 - direkt oder über nationale Behörden - an die US-Steuerbehörde zu reporten. |

     

    Zum Start konnten die USA rund um den Globus 97 Staaten überzeugen die FATCA-Umsetzung für die bei ihnen ansässigen Finanzinstitute verbindlich festzuschreiben. Rund ein Drittel dieser Länder haben bereits eine entsprechende zwischenstaatliche Vereinbarung mit den USA geschlossen, darunter Deutschland, Österreich, Schweiz und Luxemburg. Mit den übrigen haben die USA eine grundlegende Übereinkunft („Agreement in Substance“) erzielt, bis Ende des Jahres entsprechende FATCA-Vereinbarungen zu unterzeichnen.

     

    Hintergrund | FATCA will verhindern, dass Personen ihr in den USA steuerpflichtiges Einkommen in ausländischen Finanzinstitutionen und sonstigen ausländischen Einrichtungen vor dem IRS verstecken. Zu diesem Zweck sollen diese ausländischen Institutionen in ein Vertragsverhältnis mit dem IRS treten, in dem sie sich verpflichten, alle wesentlichen Daten von U.S.-Kunden offenzulegen und jährlich deren Kontoinformationen zu übermitteln. Institutionen, die dieses Vertragsverhältnis nicht eingehen, müssen eine 30 %ige Quellensteuer auf U.S.-basierte Erträge oder Zahlungen entrichten.

     

    Grundlage für Finanzinstitute in Deutschland ist das am 31.5.13 unterzeichnete zwischenstaatliche FATCA-Abkommen zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika bzw. die darauf aufsetzende Durchführungsverordnung des Bundesministeriums für Finanzen. Diese soll am 11.7.14 formell vom Bundesrat angenommen und rückwirkend zum 1.7.14 in Kraft treten.

     

    Automatischer Informationsaustausch auf dem Weg zum globalen Standard

    Als FATCA Anfang 2010 im Rahmen des US-Gesetzes HIRE Act verabschiedet wurde, war die Skepsis groß, ob die USA ihre einseitige Forderung nach Reporting von US-Accounts weltweit durchsetzen könnten. Gut vier Jahre später ist dieses Realität. Mehr noch: die führenden Industrienationen nehmen FATCA als Vorbild und forcieren den Automatischen Informationsaustausch in Steuersachen (AIA) international als Standard. Alles deutet darauf hin, dass dieses gelingen wird. Finanzinstitute sollten sich daher darauf einstellen, dass FATCA erst der Anfang war.

     

     

    Quelle: ID 42798228