· Fachbeitrag · Kleine Schritte zur ökologischen Transformation
Mit Blühflächen zu mehr Biodiversität auf dem Unternehmensgelände
von Ursula Katthöfer, Wissenschaftsjournalistin, Bonn (textwiese.com)
| Zur ökologischen Transformation kann auch gehören, Teile des Unternehmensgeländes in eine Insektenweide zu verwandeln. Damit lassen sich weder die Biodiversitäts- noch die Klimakrise stoppen. Doch geben Blühwiesen wichtige Nahrung ‒ nicht nur den Insekten. Dieser Beitrag zeigt, wie Unternehmen in sechs Schritten eine Blühfläche anlegen können und damit auch ein Bewusstsein für das ökologische Wirtschaften bei den Mitarbeitenden schaffen. |
1. Honigbienen sind landwirtschaftliche Nutztiere
Bei der Honigbiene (Apis mellifera) handelt es sich um eine „kommerziell bewirtschaftete Spezies“, wie der Ökologe Dr. Jonas Geldmann vom Institut für Zoologie an der Universität Cambridge sagt (www.iww.de/s11370). Für die Landwirtschaft ist sie unentbehrlich, denn ein einziges Honigbienenvolk kann pro Tag drei Millionen Obstblüten bestäuben. Die Honigbiene als Nutztier ist keineswegs gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht.
2. Wildbienen brauchen mehr Aufmerksamkeit
Ganz anders verhält es sich mit Wildbienen und anderen Insekten. Denn das Insektensterben in Deutschland hat dramatische Ausmaße angenommen, wie aus einer Studie der Technischen Universität München (TMU) hervorgeht. Biotopverluste, Pestizide, Verstädterung, Entwaldung, Kunstdünger, Erderwärmung ‒ die Liste der Gründe für den Insektenschwund ist lang. Aus der TUM-Studie geht hervor, dass es nicht reicht, einzelne Flächen in Blühwiesen zu verwandeln. Um den Insektenrückgang zu stoppen, brauche es eine Koordination auf regionaler und nationaler Ebene. Dennoch sind Blühstreifen, Hecken und Streuobstwiesen ein richtiger Schritt. Der Naturwissenschaftler Paul Westrich hat allein in Deutschland 565 Wildbienenarten verortet. Ihnen sowie Hummeln, Schmetterlingen, Fliegen und Käfern Nahrung und Nistplätze zu verschaffen, fördert die Biodiversität.
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