01.04.2007 | Patientenkommunikation
So gehen Sie mit mutigen, ängstlichen und unsicheren Patienten richtig um
Eine einfühlsame Patientenführung ist eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg einer Zahnarztpraxis. Ein Teil der Patienten ist eher „pflegeleicht“, andere dagegen erfordern mehr Aufmerksamkeit. Wenn das Praxisteam einige wichtige Grundprinzipien kennt, werden Sie diese Patienten bald besser verstehen und sie dann auch optimal „führen“ können. Dabei ist in der Vorgehensweise zwischen drei Patiententypen mit speziellen Charakteristika zu unterscheiden: mutige, ängstliche und unsichere Patienten.
Der mutige Patient
Wenn kein unmittelbarer Schmerz vorliegt, fühlt sich dieser Patiententyp nicht krank und geht auch nicht zum Arzt. Wird der Schmerz stark, greift er zunächst zur Tablette und fühlt sich danach oft auch schnell wieder in Ordnung. Er kann sich nur schwer an eine eigene Krankheit gewöhnen, zieht den Zahnarztbesuch oft unnötig lange hinaus und ignoriert auch eine Zeitlang Schmerzen.
So kommt es häufig dazu, dass dieser Patiententyp am Freitag kurz vor dem Ende der Sprechstunden zu Ihnen kommt, weil der schon lange vorhandene Schmerz eine unangenehme Dimension erreicht hat. Das bevorstehende Wochenende will er nun nicht mit diesen starken Schmerzen zubringen, also verlangt er von Ihnen eine Behandlung. Sie dagegen fragen sich ungläubig, wie jemand so dreist sein kann, mehrere Tage oder auch noch länger mit Schmerzen herumzulaufen und dann, wenn alle in ihr wohlverdientes Wochenende gehen wollen, eine Behandlung zu erwarten.
Gehen Sie professionell mit dieser Situation um!
Natürlich können Sie nun verärgert auf den Behandlungswunsch Ihres Patienten reagieren und ihn belehren, dass er ja nun wirklich hätte früher kommen können. Aber was würde Ihnen das bringen? Sind Sie wirklich auf diese Genugtuung aus – oder entscheiden Sie sich lieber für den professionellen Umgang mit dieser Situation? Dann sorgen Sie dafür, dass dieser Patient behandelt wird. Einen Schmerz-Patienten dürfen Sie ohnehin nicht wegschicken.
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