04.06.2009 | Praxisorganisation

Als „Teilzeit-Chefin“ erfolgreich: Wie bringt man Familie und Beruf unter einen Hut?

In der letzten Ausgabe von „Praxisteam professionell“ haben wir darüber berichtet, welche Herausforderung die Mitarbeiterin einer Zahnarztpraxis meistern muss, wenn sie sich für eine Teilzeitbeschäftigung entschieden hat, und wie das Team zum Gelingen dieser Herausforderung beitragen kann.  

Wie schafft es jedoch eine Zahnärztin, Kind und Karriere zu vereinbaren? Immerhin hat sie einen Führungsjob und ist häufig auch Inhaberin oder Teilhaberin einer Praxis. Wie gelingt es ihr, wirklich Chefin zu sein und die Praxis zu führen, statt nur zur Behandlung von Patienten in die Praxis zu kommen und anschließend schnell wieder zu Hause zu sein?  

Beispiel

Ein Zahnarztehepaar führt eine Gemeinschaftspraxis. Die Zahnärztin arbeitet an vier halben Tagen in der Praxis. Sie erscheint kurz bevor der erste Patient seinen Termin hat, versucht sich dem Praxisablauf anzupassen und geht nach dem letzten Patienten schnell wieder nach Hause. Das Team entfremdet sich zunehmend von ihr. Die Mitarbeiter empfinden sie nicht als Chefin und wenden sich bei allen Fragen an den Zahnarzt, der dann die nötigen Entscheidungen trifft.  

Führungskräfte in Teilzeit sind die große Ausnahme

Managerinnen in Teilzeit sind in Deutschland die Ausnahme. Nur elf Prozent der Führungskräfte in Deutschland arbeiten in Teilzeit; 14 Prozent der weiblichen Chefs, 2 Prozent der männlichen. Tatsächlich hegen viele Führungskräfte den Wunsch, ihren Beruf auszuüben und gleichzeitig auch wochentags für die Familie da zu sein.