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01.03.2007 | Praxisorganisation

Gestalten Sie Ihre Arbeitsabläufe durch eine exakte Vorbereitung optimal!

Um die Zufriedenheit Ihrer Patienten zu erhöhen und gleichzeitig die Fehlerquote bei den Arbeitsabläufen zu senken, ist eine systematische Vorbereitung der jeweiligen Behandlung unumgänglich. Nur wenn jeder im Team weiß, was zu einer Behandlung gehört, kann diese exakt vorbereitet werden. Der Patient empfindet es als äußerst unangenehm, wenn der Behandler oder seine Assistentin das Zimmer während der Behandlung verlassen müssen, um etwas zu holen.  

Wer bereitet die Behandlung vor?

Zunächst stellt sich die Frage, wer eine Behandlung vorbereitet: Ist es die Assistentin, die dann später auch bei der Behandlung assistieren wird, oder wird das Zimmer von einer Kollegin vorbereitet, die später bei der Behandlung eventuell gar nicht anwesend ist? Viele Praxen regeln es so, dass eine Kollegin nur für die Zimmervor- und -nachbereitung zuständig ist, die Hygienemaßnahmen durchführt und das Zimmer für die nächste Behandlung wieder herrichtet. In diesen Fällen ist eine gute Abstimmung für das fehlerfreie Gelingen wichtig.  

 

Um eine Behandlung exakt vorbereiten zu können, muss die Behandlung bereits im Terminbuch genau eingetragen sein. Neben dem Nachnamen erleichtert der Vorname und das Geburtsdatum der Patienten die Auffindung der richtigen Karteikarte.  

 

Beispiel

30. März 2007, Herzog Brigitte, geb. 11.12.1972, Kunststoff-Fllg 33 + L1, Rö 14 wegen ZE, Beratung für PZR.  

 

Nachdem klar ist, dass eine Röntgenaufnahme gemacht werden soll, wird diese vor der weiteren Behandlung erstellt, damit der Behandler im Sprechzimmer die Aufnahme gleich mit der Patientin besprechen und auch befunden kann. So beginnt die Behandlung von Frau Herzog nicht wie gewohnt im Sprechzimmer, sondern direkt im Röntgenraum.  

 

Die Assistentin holt Frau Herzog persönlich aus dem Wartezimmer ab und geht mit ihr direkt in den Röntgenraum. Hier wird sie zunächst aufgeklärt, warum die Aufnahme nötig ist. Sie verweist natürlich auf den Auftrag ihres Chefs und das Gespräch, das der Chef in der vergangenen Sitzung mit Frau Herzog geführt hat. Die Assistentin hilft Frau Herzog, Kleidungsstücke und Tasche abzulegen. Sie hält eine dekorative Schale für ihren Schmuck bereit.  

 

Die Assistentin fragt nach dem Röntgenpass und ob eine Schwangerschaft vorliegt. Sie dokumentiert die Ergebnisse ihrer Befragung neben der Art der Aufnahme und der Körperregion im Röntgenbuch und in der Karteikarte. Die Frage nach eventuell schon vorhandenen aktuellen Aufnahmen hatte sie bereits in der Vorsitzung gestellt.  

 

Dann legt sie Frau Herzog den Strahlenschutzmantel um und lässt sie sich setzen. Sie hält auch im Röntgenraum Kleenextücher und natürlich einen Spiegel bereit. Watterollen, Filmhalter und Zahnfilme sind im Raum bereits vorhanden und müssen nicht extra herbeigeholt werden. Nach der Aufnahme schaltet sie das Gerät wieder aus und begleitet Frau Herzog in das Sprechzimmer. Da sie das Bild selbst entwickeln muss, bittet sie Frau Herzog um einige Minuten Geduld und reicht ihr eine Zeitschrift. So erscheint ihr die Wartezeit auf jeden Fall kürzer.  

 

Nachdem Frau Herzog im Stuhl Platz genommen hat, fragt die Mitarbeiterin nach der Bequemlichkeit des Stuhles. Sie verzichtet darauf, den Stuhl schon jetzt in Behandlungsposition zu bringen, und lässt Frau Herzog aufrecht sitzen. Erst nachdem der Behandler gekommen ist, wird die Stuhleinstellung vorgenommen. Jeder Patient verbringt die Wartezeit im Sprechzimmer lieber aufrecht sitzend als halb oder gar über Kopf liegend.  

 

Schon im Vorfeld hat die Assistentin das Tray für die Füllungsbehandlung vorbereitet und abgedeckt im Zimmer deponiert. Ideal sind für eine optimale Vorbereitung spezielle Behandlungstrays, die verschlossen und für den entsprechenden Patienten beschriftet auf ihren Einsatz warten.  

Wenn eine solche Vorbereitung außerhalb des Behandlungszimmers nicht möglich ist, bereiten Sie alles vor, aber nicht stumm und ohne Blickkontakt mit dem Patienten. Nutzen Sie für eine optimale Vorbereitung praxisinterne Checklisten, um alles sorgfältig herrichten zu können. Legen Sie auch Watterollen, Wattepellets, Dappengläser und weitere Materialien, die üblicherweise in Schubladen aufbewahrt werden, in entsprechender Menge oder Anzahl auf das Behandlungstray. Das spart Zeit und ist hygienischer, weil während der Behandlung keine Schubladen geöffnet werden müssen.