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05.03.2009 | Teammanagement, Teil 2

Die Praxisleitsätze müssen „gelebt“ werden!

Der erste Schritt für die Erstellung eines Praxisleitbildes zum Umgang im Praxisteam ist die gemeinsame Formulierung des angestrebten Selbstverständnisses der Praxis (siehe „Praxisteam professionell“ Nr. 2/2009). Die anschließende Umsetzung stellt eine Herausforderung dar, die Überzeugungskraft, Disziplin und Geduld benötigt. Um die Ausführung zu erleichtern, sollten Sie gleichzeitig mit der Strukturierung der Leitsätze die Messbarkeit der Zielerreichung sowie dazugehörende zeitliche Meilensteine festlegen.  

Verleihen Sie den Leitsätzen Nachdruck!

Um die Bedeutung der zwischen Chef bzw. Chefin und dem Praxisteam abgestimmten Leitsätze hervorzuheben, sollten Sie diese offen sichtbar - zum Beispiel im Sozialraum - aushängen. Schöne Formulierungen, die nur als Wandschmuck dienen, führen allerdings zu keinem Ergebnis. Die Leitsätze müssen „gelebt“ werden. Nur wenn Sie alle gemeinsam mit Engagement daran arbeiten, gibt es Aussichten auf eine erfolgreiche Umsetzung.  

Das Qualitätsmanagement bietet Unterstützung

Bei der Umsetzung helfen Ihnen die Elemente aus dem Qualitätsmanagement. Die in unseren Beispielen unter den Stichpunkten Information, Kompetenzen und Entscheidungen aufgeführten Leitsätze sind weitestgehend anhand des QM-Handbuchs in den notwendigen turnusgemäßen Audits zu überprüfen. Die dort hinterlegten Stellenbeschreibungen enthalten beispielsweise die Festlegung der Kompetenzen. Auch Arbeitsanweisungen und Ablaufpl1äne sowie Checklisten für alle Arbeitsbereiche dienen der Überprüfung.  

Umsetzung der Entscheidungen überprüfen

Wenn Sie aktuelle Themen in Ihrer Teambesprechung erläutern und Entscheidungen treffen, dann protokollieren Sie diese auch immer. In der Folgesitzung überprüfen Sie die Einhaltung und Umsetzung. Auch wenn die Einhaltung einmal getroffener Entscheidungen äußerst wichtig ist, bleibt doch zu berücksichtigen, dass der Praxisablauf keine statische Größe, sondern ein fließender Prozess ist. Somit beinhaltet die Kontrolle auch eine Reflexion, die - falls erforderlich - eine Anpassung an veränderte Situationen oder Abläufe ermöglicht.  

Wie tolerant sind Sie wirklich?

Schwieriger gestaltet sich die Bewertung der Punkte „Umgang“, „Toleranz“, „Anerkennung“, „Unterstützung“ und „Kritik“. Wie offen und ehrlich Sie wirklich miteinander umgehen, liegt einerseits an den Teammitgliedern, andererseits am Gesamtgefüge. Die Unternehmenskultur muss gepflegt werden, das Team zusammenwachsen. Sie bedürfen einer gewissen Übung, um sowohl Anerkennung als auch konstruktive Kritik äußern zu können. Kritik darf keinesfalls verletzend wirken. Die sachliche Ebene muss stets gewahrt werden.  

Kummerkasten einrichten

Ist der Weg zum offenen Gespräch versperrt oder fehlt Ihnen einfach der Mut dazu, gibt es die Möglichkeit, einen Kummerkasten einzurichten. Hier können Sie Beschwerden zu Verletzungen der Leitsätze äußern und natürlich Vorschläge zur Verbesserung der Umsetzung machen. Zur turnusgemäßen Teambesprechung nehmen Sie die Eingaben aus dem Kummerkasten als Programmpunkt in die Tagesordnung auf und besprechen diese.  

Mitarbeiter- und Patientenbefragungen durchführen