07.01.2019 · Fachbeitrag · Karriere

Berufliche Weiterentwicklung: Setzen Sie auf Ihre persönlichen Stärken!

von Sebastian Knop, Zahnarzt mit Hypnosezertifikat (DGH), Dortmund

| Frauen beurteilen sich selbst tendenziell schlechter als Männer. Diese Erkenntnis ist nicht neu und wird immer wieder durch Studien belegt. Noch im April berichtete der „Spiegel“ von einer amerikanischen Studie, laut der Frauen ihre Intelligenz im Durchschnitt niedriger einschätzen als Männer, obwohl es nachweislich keinen Unterschied gab. Was bedeutet das für die Zahnarztpraxis? Das Phänomen der Selbstunterschätzung wirkt sich u. a. auf Bewerbungen, Gehaltsverhandlungen, aber auch auf die berufliche Weiterentwicklung aus. Diese Punkte sollen in diesem Beitrag beleuchtet werden. |

Echte Stärken im Bewerbungsschreiben erwähnen

„Meine besonderen Stärken sind Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit.“ Eine solche Formulierung in einem Bewerbungsschreiben ist völlig ungeeignet, sich von anderen Bewerberinnen abzuheben. Wer nicht pünktlich und zuverlässig ist, ist für die Teilnahme am Arbeitsleben gar nicht geeignet. Insofern sind Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit keineswegs besondere Stärken, sondern allgemeine Voraussetzung, um einer geregelten Arbeit überhaupt nachgehen zu können.

„Einfühlungsvermögen und Organisationstalent bringe ich mit“, ist eine Formulierung, die ich einer Bewerbung entnommen habe. Ich finde sie wesentlich origineller, frage mich aber, was sich die Bewerberin dabei gedacht hat und woran man das erkennt. Natürlich muss sich ein Bewerbungsschreiben auf das Wesentliche beschränken, sodass nähere Erläuterungen meist unpassend sind. Dafür ist das Vorstellungsgespräch besser geeignet. Daher muss sich eine Bewerberin darauf einstellen, dabei auf eine genauere Erklärung ihrer im Bewerbungsschreiben genannten Stärken angesprochen zu werden. Wer sich im Vorfeld zu wenig dazu Gedanken gemacht hat, kann dann im Vorstellungsgespräch ins Schlingern geraten. Noch schlimmer ist es, wenn man vermeintliche Stärken nur aufgeschrieben hat, weil sie sich gut anhören oder weil man sie irgendwo abgeschrieben hat.