· Nachricht · Patientenbefragung
Hohe Gesamtzufriedenheit, aber Kostenaufklärung könnte besser werden
| Die Bertelsmann Stiftung hat mehr als 10.000 Zahnarztbewertungen analysiert. Das Ergebnis: Es gibt eine hohe Gesamtzufriedenheit, aber gleichzeitig wurden auch Verbesserungsmöglichkeiten bei der Kostentransparenz und der Patientenkommunikation festgestellt. Das Behandlungsgespräch findet bei vielen Patienten noch nicht auf Augenhöhe statt. |
Patienten sind teils unzufrieden mit der Aufklärung über Kosten
Patienten in Deutschland sind überwiegend zufrieden mit ihrem Zahnarzt. Dennoch sehen sie deutliche Unterschiede zwischen einzelnen Praxen und sind teils unzufrieden mit der Aufklärung über Kosten und der Kommunikation der Zahnmediziner. Das geht aus einer aktuellen Auswertung von über 10.000 Zahnarztbewertungen im Arztvergleichsportal „Weisse Liste“ hervor. Die „Weisse Liste“ ist ein gemeinsames Projekt der Bertelsmann Stiftung und den Dachverbänden der größten Patienten- und Verbraucherorganisationen.
80 Prozent würden ihren Zahnarzt „bestimmt“ weiterempfehlen
Die Analyse zeigt: Rund vier von fünf Patienten würden ihren Zahnarzt „bestimmt“ weiterempfehlen und sehen keinen Grund für einen Zahnarztwechsel. Hingegen empfinden nur 62 Prozent der Patienten die Aufklärung über Kosten als komplett verständlich, 63 Prozent sehen die Kostenpläne immer als verlässlich an. Hinzu kommt: Fast jeder zehnte Patient nimmt eindeutig einen Verkaufsdruck wahr, fühlt sich also zu kostenpflichtigen Zusatzleistungen gedrängt.
Weniger als die Hälfte aller Beratungsgespräche wird sitzend geführt
Lediglich etwas mehr als die Hälfte (58 Prozent) aller Patienten attestiert ihrem Zahnarzt voll und ganz, dass er jeden Behandlungsschritt erklärt und damit mögliche Ängste reduziert. Dass es Verbesserungsbedarf in Sachen Kommunikation gibt, zeigt auch ein besonderer Aspekt: Weniger als die Hälfte aller Beratungsgespräche (42 Prozent) wird sitzend geführt und damit in einer Weise, die nach heutigem Erkenntnisstand maßgeblich zu einer gleichberechtigten Kommunikation beiträgt. Häufig liegen die Patienten bereits im Behandlungsstuhl.
Quelle: Bertelsmann Stiftung