05.03.2019 · Fachbeitrag · Abdrucknahme

Tipps zum Umgang mit dem Würgereiz

von Sebastian Knop, Zahnarzt mit Hypnosezertifikat (DGH), Dortmund

| „Nie wieder nehme ich zuerst den Abdruck vom Oberkiefer“, schwor sich einst eine junge Mitarbeiterin meiner Praxis, nachdem sich der Patient ordentlich übergeben hatte. Damit bekundete sie ihre Einsicht, meine Vorgabe missachtet zu haben, den Unterkieferabdruck grundsätzlich zuerst zu nehmen. Dieser Grundsatz ist natürlich kein Allheilmittel. Aber er ist einer von vielen kleinen Tricks, mit denen man seinen Patienten mit schwachem bis mittelschwerem Würgereiz die Abdrucknahme erleichtern kann. Im Folgenden werden einige dieser Tricks, die ich regelmäßig anwende, dargestellt. |

Oben wird der Würgereiz stärker empfunden

Tatsächlich empfinden Patienten bei Abdrücken im Oberkiefer ‒ mit der Nähe der Abdruckmasse zum Zäpfchen ‒ häufig einen größeren Würgereiz als im Unterkiefer. Der Start mit dem Unterkiefer kann daher den psychologischen Vorteil haben, dass der Patient nach dem ersten Abdruck das Gefühl hat: „So schlimm war es doch gar nicht!“ ‒ und sich folglich beim Oberkiefer gar nicht erst in seinen Würgereiz hineinsteigert.

Den Würger in eine aktive Rolle bringen

Dass es allein mit dem Trick „Unterkiefer zuerst“ meist nicht getan ist, weiß jeder, der regelmäßig Abdrücke nimmt. Daher braucht es noch weitere Tricks. Vor allem aber muss man wissen, was ein Würgereiz-Patient empfindet.