10.02.2015 · Fachbeitrag · Fachwissen

Sind Mundspülungen sinnvoll?

von Beate Schulz-Brewing, ZMF, Kiel

| Die Werbung suggeriert uns, dass zu einer optimalen Zahnreinigung immer auch ein Mundwasser dazugehört. Sie verspricht förmlich, dass alleiniges Ausspülen mit der beworbenen Spülung zur Mundreinigung ausreicht und alle Probleme löst. Das nicht leider nicht der Fall, auch wenn die Werbung und das Riesenangebot in den Supermärkten gerne das Gegenteil suggerieren. Ständig werden neue Produkte entwickelt. Hier muss sich die Prophylaxeassistentin auskennen und den Markt beobachten, damit sie die Patienten sachkundig beraten kann. Die wenigsten Mundspülungen sind noch apothekenpflichtig, darum sollten alle Mitarbeiterinnen in den Zahnarztpraxen die Zusammensetzungen und die problematischen Inhaltsstoffe kennen. |

Wie unterscheiden sich Mundwasser und Mundspülung?

Bei Mundwässern handelt es sich um ein reine Kosmetika, die zur Mundfrische beitragen sollen. Ihre parfümierende Wirkung verfliegt sehr schnell, sie sind ohne therapeutischen Nutzen und Mundgeruch können diese kosmetischen Produkte nur kurzfristig überdecken. Sie müssen verdünnt werden, darum gibt man sie spritzerweise in ein Glas Wasser (Vademecum, Odol). Inhaltsstoffe sind meist Menthol, Kräuterzusätze und Alkohol. Alkohol jedoch bedeutet ein Risiko für Kinder und trockene Alkoholiker. Der Alkoholgehalt kann bis zu 30 Prozent betragen, er dient der Desinfektion und Konservierung des Mundwassers. Von einem Zusatz von Alkohol rückt man heute immer mehr ab, auch in alkoholhaltigen Mundspülungen sind sie nicht empfehlenswert.

 

Die auf dem Foto abgebildete Menge Spülung vor und nach der PZR-Behandlung genügt zur Reduktion der Keimbelastung. Mundspülungen müssen nicht verdünnt werden, sie sind bereits gebrauchsfertig. Man verwendet sie in kleinen Mengen (20 ml), unverdünnt, direkt aus der Flasche oder der Dosierungshilfe. Mit dieser Menge spült man ausgiebig (30 Sekunden) nach dem Zähneputzen. Hierbei handelt es sich um getestete, nachweislich wirksame Medizinprodukte. Wer seine Zähne nicht selbst ausreichend pflegen kann, für den können therapeutische Spülungen - besonders, wenn sie CHX enthalten - eine sinnvolle Hilfe und Unterstützung in der Mundhygiene darstellen.