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· Fachbeitrag · Häufig gestellte Patientenfragen

Hilfe, warum hat mein Kind Kreidezähne?

von Angelika Schreiber, Hockenheim

| Regelmäßige Mundhygiene und gesunde Ernährung sind keine Garantie für ein kariesfreies Gebiss. Eine nicht unerhebliche Zahl an Kindern leidet unter einer Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH). Dieses Krankheitsbild rückt zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit. Die Eltern sind ratlos. Die Zahnärzte suchen nach Erfolg versprechenden Vorsorgemaßnahmen. Die Experten sind auf weitere Studienergebnisse gespannt. Aber wie kann man besorgten Eltern dieses Phänomen erklären? |

 

Was genau versteht man unter MIH?

Die Entstehung und Entwicklung der Erkrankung ist noch weitestgehend ungeklärt. Auch regionale Unterschiede hinsichtlich der Häufigkeit der Erkrankung konnten bisher nicht erklärt werden. Es bestehen ein auffallend großes Nord-Süd-Gefälle zwischen Skandinavien und Südeuropa sowie erhebliche Unterschiede zwischen einzelnen deutschen Städten. Etwa 10 bis 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen sind von diesem Krankheitsbild in unterschiedlicher Ausprägung betroffen. Unklar ist, ob es sich um eine neue Erkrankung handelt oder ob die MIH in der Vergangenheit lediglich durch vermehrten Kariesbefall im kindlichen Gebiss unentdeckt blieb.

 

Unter MIH versteht man eine Strukturstörung des Zahnschmelzes. Es handelt sich um eine systemische Erkrankung, die vorzugsweise die großen Backenzähne (Sechs-Jahr-Molaren) und die Schneidezähne betrifft. Es treten cremig-weiße bis gelblich-braune Verfärbungen (Opazitäten/fehlende Transparenz) mit in der Regel scharfer Begrenzung auf. In ausgeprägter Form beeinträchtigen die Mineralisationsstörungen den Zahnschmelz derart, dass ganze Höcker- und Kronenbereiche geschädigt sind und einbrechen. Die MIH kann sowohl das Milch- als auch das bleibende Gebiss betreffen - allerdings treten die Strukturstörungen vermehrt an bleibenden Zähnen auf.