· Fachbeitrag · Häufig gestellte Patientenfragen
Was ist besser: Daumen oder Schnuller?
von Angelika Schreiber, Hockenheim
| Der Saugreflex ist angeboren und hilft dem Baby schon sehr schnell nach der Geburt, an der Brust zu trinken. Neben der Nahrungsaufnahme bereitet das Saugen und Nuckeln dem Säugling Wohlbefinden. Für die Eltern steht die beruhigende Wirkung im Vordergrund - ganz gleich ob Daumen oder Schnuller. Beides hat Vor- und Nachteile, die es gegeneinander abzuwägen gilt. |
Vor- und Nachteile des Schnullers
Der Schnuller hilft nicht nur beim Einschlafen - auch bei Schmerzen (Bauchweh) bringt er Linderung. Frühchen trainieren damit das Saugen und können so möglicherweise schneller mit der Flasche, statt durch die Sonde ernährt werden. Sogar dem plötzlichen Kindstod soll der Schnuller entgegenwirken. Babys mit „Dauerschnulli“ leiden allerdings häufiger unter Mittelohrentzündungen und Mageninfekten. Die Verbindung zwischen Mittelohr und Nasenrachenraum kann möglicherweise Mittelohrentzündungen begünstigen. Als Grund für häufiger auftretende Mageninfekte kommt die unzureichende „Schnullerhygiene“ infrage. Auch die Sprachentwicklung wird durch den ständig im Mund befindlichen Schnuller gestört. Das „Brabbeln“ von Babys, das letztendlich eine Art Sprachtraining darstellt, wird dadurch verhindert.
Vor- und Nachteile des Daumens
Vor- und gleichzeitig Nachteil des Daumens ist die ständige Verfügbarkeit. Zwar fällt er nie zu Boden, doch dafür gestaltet sich die Entwöhnung oft problematisch. Außerdem wirkt sich die anatomische Form des Daumens negativ aus. Er ist hart und wenig kiefergerecht und fördert so Zahn- und Kieferfehlstellungen.