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· Fachbeitrag · Prophylaxe

Je mehr Fluorid, desto besser die Zähne? Welche Erkenntnisse eine Fluorid-Anamnese liefert

von Beate Schulz-Brewing, ZMF, Kiel

| Unter einer Fluorid-Anamnese versteht man die Erhebung sämtlicher Quellen, durch die ein Patient bei der Nahrungsaufnahme und durch lokale Anwendungen Fluoride zu sich nimmt. Die Fluorid-Quellen sollten immer zusammen mit dem Patienten erhoben werden, bevor man Fluoride ergänzt. Anhand der Essgewohnheiten kann das Prophylaxe-Team dann abschätzen, ob und wie viel Fluorid substituiert werden darf, ohne dass es zu Veränderungen der Zahnhartsubstanzen kommt und der Patient Schaden nimmt. |

Wann ist die Fluorid-Anamnese durchzuführen?

Eine Fluorid-Ananmnese hat ein besonderes Gewicht während der Entwicklungsphase der Zähne. Sie ist daher wichtig im Rahmen der Früherkennungsuntersuchungen vom dritten bis sechsten Lebensjahr sowie bei der Prophylaxe-Betreuung von Kindern und Jugendlichen. Es ist wissenschaftlich belegt, dass Fluoride kariesprophylaktisch wirken, aber die Gleichung „Je mehr Fluorid, desto besser die Zähne“ geht nicht auf. Die Vielzahl der systemischen und lokalen Fluoridierungsmöglichkeiten stellt ein Problem dar. Es muss angestebt werden, einen optimalen Kariesschutz bei gleichzeitiger Vermeidung unerwünschter Nebenwirkungen zu erreichen.

Schäden durch ein Überangebot von Fluoriden

Nicht selten sehen wir Schmelzflecken (Mottling) bei unseren kleinen Prophylaxe-Patienten. Wenn während der Zeit der Schmelzbildung und der präeruptiven Phase der Zähne die Fluorid-Dosierung erheblich überschritten wird, kann es zu weißlichen und bräunlichen Verfärbungen kommen, die ein Leben lang sichtbar sind. Sie sehen unschön aus und sind besonders für Jugendliche ein ästhetisches Problem. Zusätzlich befürchten die Fluorid-Gegner, dass sich überschüssiges „Fluor“ in den Knochen ablagert und dort toxisch wirkt.