· Fachbeitrag · Prophylaxe
Zahnpflege im Kindesalter: Die Putzsystematik - Stiefkind der Prophylaxe?
von Beate Schulz-Brewing, ZMF, Kiel
| Kleinkinder bis zum sechsten Lebensjahr werden von den Eltern beim Putzen routinemäßig unterstützt. Die Eltern sind die Hauptverantwortlichen und werden mit dem Kind geschult, die Putzsystematik und geeignete Putztechnik nach festen Regeln bei ihren Sprösslingen durchzuführen. Mit dem Älterwerden geben die Eltern dann immer mehr Verantwortung an die Kinder ab. Leider ist immer wieder festzustellen, dass trotz jahrelanger Zahnarztbesuche und vieler Zahnputzunterweisungen API (Approximal-Plaque-Index)-Werte über 50 Prozent keine Seltenheit sind. Was läuft hier falsch? |
Zahnpflege lässt zu wünschen übrig
Bis zum sechsten Lebensjahr ist die „KAI“-Methode (siehe dazu PPZ 05/2010, Seite 16) sehr hilfreich, die die Eltern und das Kind gemeinsam ausführen. Sie entspricht dem Verständnis und der Motorik der Kleinkinder. Dies reicht nach der ersten Wechselgebiss-Phase aber nicht mehr aus. Jetzt muss die Systematik umgestellt werden: Der Ober- und der Unterkiefer werden getrennt geputzt. Dabei lässt man die Kinder an der für sie schwierigsten Stelle beginnen - meistens ist das der letzte Molar rechts oben.
Mit dem Älterwerden geben die Eltern dann immer mehr Verantwortung an die Kinder ab, bis diese dann mit neun Jahren - mit dem Eintreten der Vorpubertät - selbstständig ihre Zahnpflege übernehmen. Leider muss man immer wieder feststellen, dass trotz jahrelanger regelmäßiger Zahnarztbesuche und vieler Zahnputzunterweisungen API-Werte über 50 Prozent gang und gäbe sind. Als Folge stellen sich Karies, Gingivitiden, Mundgeruch, Zahnstein und Verfärbungen ein. Sicherlich lässt die Compliance von Kindern und Jugendlichen häufig zu wünschen übrig, es können aber auch Unklarheiten während der IP-Sitzungen die Ursache sein. Die Fehlerquellen sind vielfältig.
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