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· Fachbeitrag · Pro und Contra

Pro Einzelpraxis: Weil die persönliche Betreuung entscheidet

von Sebastian Knop, Zahnarzt mit Hypnosezertifikat (DGH), Dortmund

| Große Gemeinschaftspraxen mit mehreren Zahnärzten, einer großen Belegschaft und klinikartigen Strukturen sind derzeit en vogue. Sie haben oft eine hochprofessionelle Außendarstellung und schmücken sich mit wichtig klingenden Namen von „Zahnärztezentrum“ über „Praxisklinik“ bis zu selbst geschaffenen Kunstnamen. Vielerorts machen sie den Einzelpraxen Konkurrenz. Ist die Einzelpraxis also „out“, oder bietet sie gerade mit individueller Beratung, hervorragender Qualität und einer vertrauenswürdigen Zahnarzt-Patienten-Beziehung das bessere Modell? |

Konkurrenzsituation heute

Sicher, die Vorteile der großen Gemeinschaftspraxen sind vielfältig: Aus wirtschaftlicher Sicht sind Kosteneinsparungen durch die zentrale Verwaltung und Abrechnung ebenso zu erwähnen wie die besseren Vermarktungsmöglichkeiten. Für die Mitarbeiterinnen stehen Flexibilität bei Urlaubsplanung und Arbeitszeiten im Vordergrund. Zudem können sie im großen Team eher auswählen, mit wem sie lieber zusammenarbeiten und wem sie besser aus dem Weg gehen. Die Patienten profitieren von langen Öffnungszeiten und davon, dass diese Praxen keine Betriebsferien machen. Im besten Fall treffen sie dort für verschiedene Anliegen unterschiedliche Spezialisten an.

 

Kleinere Teams mit besserer Wertschätzung

Hat die Einzelpraxis also ausgedient? Zugegeben, die wirtschaftlichen Vorteile der großen Gemeinschaftspraxen kann eine Einzelpraxis nicht aufwiegen. Bei den Vorteilen für die Mitarbeiterinnen sieht es dagegen schon anders aus. Die genannten Vorteile der Gemeinschaftspraxis sind zwar nicht zu ignorieren, aber nicht jeder Mensch ist in einem großen Team gut aufgehoben. Große Teams begünstigen auch Grüppchenbildung und Mobbing, die eine oder andere ZFA kann die Wertschätzung ihrer Arbeit im kleinen Team besser wahrnehmen als in der Anonymität eines großen Teams, und für manche Angestellte ist es schwerer, im großen Team ihre Interessen durchzusetzen - z. B. bei der Urlaubsplanung - als in einem kleinen, familiären Rahmen.