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· Nachricht · Zahnmedizin

Bohren adé: Zahn heilt von selbst

|  Der Traum aller Zahnschmerz-Geplagten könnte bald wahr werden: Eine Schweizer Firma tüftelt an einem Mittel zur Selbstregeneration von Zähnen. |

 

Viele Menschen plagen bereits beim Gedanken an den Gang zum Zahnarzt Zahnschmerzen. Eine Schweizer Biotech-Firma könnte das gefürchtete Bohren bei kariösen Zähnen jedoch bald überflüssig machen: Die Credentis AG aus Windisch entwickelt derzeit ein neues Biomolekül, dass bei der Zahnbehandlung eine Zeitenwende einläuten soll. „Wir wollen der Zahnmedizin zu einem Umschwung verhelfen: Weg vom Reparieren hin zum Regenerieren“, gibt Dominik Lysek, der Unternehmensgründer die Marschrichtung vor. Statt eines Bohrers könnte künftig eine Lösung mit dem Peptid p11-4 zum Handwerkszeug des Zahnarztes gehören.

 

Das kleine synthetische Molekül verbindet sich in Poren oder Mikrorissen im Zahn selbstständig zu einem Fasernetzwerk. An diese Matrix docken dann neue Zahnschmelzkristalle mit Hilfe von körpereigenem Calciumphosphat aus dem Speichel an. Dieser Vorgang entspricht dem natürlichen Prozess, der beim Zahnwachstum abläuft. Innerhalb von 30 Tagen sollen so kleine Läsionen dank Curodont schmerzfrei abheilen, verspricht Credentis.

 

„Wir wissen, dass Curodont einen Effekt hat, doch wir verstehen den Wirkungsmechanismus noch nicht im Detail“, gibt Uwe Pieles, Professor für Nanotechnologie an der Fachhochschule Nordwestschweiz, zu bedenken. Sein Forschungsteam untersucht nun, was bei dem Verfahren auf molekularer Ebene passiert. Immerhin: „Die ersten publizierten Studien zeigen, dass Curodont einen Effekt aufweist“, so Ivo Krejci. Der Präsident der Zahnmedizinischen Sektion der Universität Genf will im Frühjahr 2014 die Ergebnisse einer größeren Studie vorlegen, mit der sich der Heilungseffekt des Mittels besser abschätzen lassen kann. Wer solange nicht warten will: Die Substanz hat es in Europa bereits in den Handel geschafft. Bei Behandlungskosten jenseits der 100 Euro-Marke besteht allerdings die Gefahr, dass ein noch nicht entstandenes Loch im Zahn eine deutliche Lücke ins Portemonnaie reißt.

 

Quelle

  • laborwelt.de/bk
Quelle: ID 42416432