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· Fachbeitrag · Wohnen im Alter

Programm „Anlaufstellen für ältere Menschen“

von Rechtsanwaltsfachangestellter Christian Noe, Leipzig

| Ältere Menschen wünschen sich, möglichst lange selbstbestimmt daheim leben zu können. Das Bundesfamilienministerium unterstützt dies jetzt mit dem Projekt „Anlaufstellen für ältere Menschen“. Der Beitrag zeigt, wie Sie wohnortnahe Angebote am effektivsten und vorausschauend nutzen. |

1. Ziel und Umfang des Programms

Die Bundesregierung und die Kommunen unterstützen den Wunsch älterer Menschen, möglichst lange oder dauerhaft zu Hause leben zu können. Dies gelingt auch immer besser, da es zunehmend mehr Projekte gibt, die individuelle Lebenssituationen berücksichtigen. Das Programm „Anlaufstellen für ältere Menschen“ fördert bundesweit rund 300 Projekte, die das selbstständige Leben und Wohnen im Alter unterstützen. Gefördert werden zwei Projektarten: Umsetzungs- und Konzeptentwicklungsprojekte.

 

 

PRAXISHINWEIS | Das Internetangebot „Zuhause im Alter“ www.serviceportal-zuhause-im-alter.de sowie die Website www.anlaufstellen.deutscher-verband.org erleichtern es, zu recherchieren und Mandanten zu informieren. Hier kann auch das Infomagazin „Informationen aus dem Programm Anlaufstellen für ältere Menschen“ heruntergeladen werden.

 

2. So hilft das Programm Ihren Mandanten

Nicht nur Städte reagieren auf den demografischen Wandel. Auch findet eine immer engere Vernetzung zwischen Beratungsstellen, Ärzten und Pflegediensten statt. Die Kombination von Hilfen im sozialen Umfeld mit zusätzlichen Angeboten von dritter Seite (medizinisch, beratend, betreuend) spielt eine immer größere Rolle. Ältere Menschen und ihre Bevollmächtigten haben künftig mehr Möglichkeiten, sich zu informieren. Auch durch den Kontakt mit Menschen, die bereits in diesen Wohnformen leben. Für das Anlaufstellen-Programm stellt der Bund bis 2017 rund sieben Mio. EUR bereit. Bei der Planung sollte der Mandant auf folgende Punkte aufmerksam gemacht werden:

 

  • Welche Wohnformen kommen infrage? (allein, in Wohngemeinschaft, betreute Wohnanlage)
  • Sind die Kosten dafür zu bewältigen, gibt es Zuschüsse?
  • Wann kann er sich den Übergang/Umzug vorstellen?
  • Frühzeitige Beratung: Einbezug aktueller und künftig lokal entstehender Projekte)

 

Wird der Mandant erst in einigen Jahren eine altersgerechte Wohnform benötigen, kann es längst neue Projekte geben. Umso wichtiger sind örtliche Einrichtungen, die lokale Entwicklungen beobachten (städtische Beratungen, Kirchen, ambulante Pflegedienste, Netzwerke). Denn natürlich möchten die Mandanten weiter im vertrauten Stadtteil bzw. zumindest der Stadt leben.

 

Auch Sie sollten die wohnortnahen Unterstützungsnetzwerke im Blick behalten und die oben genannte fortlaufend aktualisierte Projektdatenbank nutzen. Die Hilfsangebote werden nicht nur immer spezifischer und berücksichtigen individuelle altersbedingte Erkrankungen, sondern sind auch immer öfter mobil und beraten und versorgen Betroffene daheim.

 

PRAXISHINWEIS | Die kostenlose, aktualisierte Broschüre „Länger zu Hause leben“ (2014) gibt älteren Menschen Hilfestellung und zeigt Anlaufstellen, an die man sich wenden kann. Aktuelle Termine sowie Daten zu bundesweiten Aktionswochen erhalten Interessierte auf: www.anlaufstellen.deutscher-verband.org/aktuelles/termine.html

 

Weiterführende Hinweise

  • Häusliche Pflege und betreutes Wohnen, SR 15, 53
  • Technische Assistenzsysteme als Pflegehilfsmittel, SR 14, 118
  • Unterstützung für eingeschränkte Mandanten im Alltag, SR 14, 3
Quelle: Ausgabe 12 / 2015 | Seite 215 | ID 43757675