· Fachbeitrag · OP-Einwilligung
Wenn ärztliche Aufklärungsgespräche anstehen: So bereiten Sie Ihren Mandanten darauf vor
| Was können Anwälte Mandanten empfehlen, die eine OP vor sich haben und bald mit Ärzten über die Risiken sprechen müssen? Dieser Beitrag stellt die aktuelle Rechtsprechung vor und nennt die wichtigsten Grundsätze. |
1. Geplante Eingriffe
Im Gegensatz zu eilbedürftigen Operationen sehen sich viele ältere Menschen planbaren Eingriffen gegenüber. Dann können sie sich mit den medizinischen Umständen vertraut machen und früh auf das ärztliche Aufklärungsgespräch vorbereiten. Denn das kann später wichtig werden, wenn z. B. die OP risikoreich ist oder generell häufig zu späteren Streitigkeiten mit Ärzten und Kliniken führt. Weiß der Anwalt frühzeitig von solchen OPs, kann er seine Mandanten vorbereiten. Dazu kann er sich an der folgenden Checkliste orientieren:
Checkliste / Das sollten Mandanten über ein ärztliches Aufklärungsgespräch wissen |
|
Kommt bspw. bei einem geplanten Revisionseingriff mit Arthrolyse und Prothesenwechsel eine Entfernung der Kniescheibe je nach intraoperativem Verlauf und Befund in Betracht, so ist der Patient darüber aufzuklären. Denn dies hat für den Betroffenen erhebliche Auswirkungen (OLG Köln 11.1.17, 5 U 46/16). |
2. Exkurs: Verschiedene Streitgegenstände
Kommt es zu einem Rechtsstreit gegen einen Arzt bzw. ein Krankenhaus, sind alle geltend gemachten Ansprüche genau zu begründen. Das OLG Nürnberg betonte kürzlich noch einmal eine wichtige Besonderheit, was den Beweisvortrag in Arzthaftungsprozessen betrifft (20.4.17, 5 U 458/16).
Weiterführende Hinweise
- Grenzen der ärztlichen Aufklärungspflicht, SR 17, 115
- Schmerzbild muss ärztlich nachgewiesen werden, SR 17, 75