02.10.2008 | Abgeltungsteuer

Gestaltungs- und Anlageempfehlungen
im Hinblick auf die Abgeltungsteuer

Glaubt man der Werbung von Banken und Sparkassen, so steht uns Böses bevor, und das Böse ist bekanntlich immer und überall. Gemeint ist die zum 1. Januar 2009 in Kraft tretende Abgeltungsteuer. Kleinen und großen Sparern wird suggeriert, es gäbe Allheilmittel gegen die drohende Abgeltungsteuer, wenn sie nur die „richtigen“ Anlageprodukte wählen. Dabei ist die Besteuerung nur ein weniger bedeutender Punkt, wenn es um die Entscheidung für die eine oder andere Kapitalanlage geht. Ignorieren sollte man die neue Besteuerung gleichwohl nicht.  

Anlageziele und individuelle Anlagekriterien

Jede Kapitalanlage sollten Sie zunächst anhand von drei Kriterien beurteilen: Sicherheit, Liquidität und Rentabilität. Ein viertes Kriterium kommt gerade heute dazu: Die Wertbeständigkeit im Sinne eines Inflationsschutzes. Die Besteuerung spielt bei der individuellen Gewichtung und Rangfolge dieser Kriterien letztlich nur eine untergeordnete Rolle.  

Ziel jedes Anlegers ist es grundsätzlich, in jeder der Kategorien optimale Ergebnisse zu erreichen: Hohe Zinssätze, attraktive Gewinnausschüttungen, Wertzuwächse und das alles bei hoher Sicherheit und ständiger Verfügbarkeit des Kapitals. Dieses letztlich nicht erreichbare „Ideal“ einer Kapitalanlage sollte auch bei abgeltungsteuer-getriebenen Empfehlungen und Anlageprodukten im Fokus einer Anlageentscheidung stehen.  

Allgemeine Empfehlungen zur Systemumstellung

Für alle Anlageentscheidungen ist zunächst eine grundlegende Neuerung bedeutend: Alle Produkte, ob Aktien, Anleihen, Fondsanteile, Genussscheine, Options- und Stillhaltergeschäfte, Zertifikate oder Termingeschäfte, erzielen keine steuerfreien Erträge und Wertzuwächse mehr, wenn sie nach 2008 gekauft oder begründet werden. Hier gilt: 25 Prozent auf alles?– ausgenommen Kapitallebensversicherungen, Immobilien und zertifizierte „Riester-Fonds“. Deutschland hat damit ab 2009 europaweit die massivste Wertzuwachsbesteuerung. Darauf können Sie wie folgt reagieren: