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  • 01.08.2006 | Jetzt die Weichen richtig stellen

    So reagieren Sie als Kapitalanleger richtig auf die Senkung des Sparerfreibetrags

    Zum 1. Januar 2007 wird der Sparerfreibetrag nahezu halbiert. Wer seine Kapitalanlagen bis dahin nicht geordnet hat, läuft Gefahr, vom Fiskus empfindlich zur Kasse gebeten zu werden. Wie Sie jetzt auf die Senkung des Sparerfreibetrags reagieren können, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

    Die Fakten

    Ab dem Veranlagungszeitraum 2007 sinkt der Sparerfreibetrag von bisher 1.370 Euro bzw. 2.740 Euro (Ledige/zusammenveranlagte Ehegatten) auf 750 Euro bzw 1.500 Euro. Der Werbungskostenpauschbetrag bleibt unverändert bei 51 Euro bzw. 102 Euro. Das heißt: Werden keine höheren Werbungskosten geltend gemacht, bleiben künftig steuerpflichtige Einnahmen aus Kapitalvermögen bis 801 Euro bzw. 1.602 Euro im Jahr steuerfrei.

    Auswirkungen auf Freistellungsaufträge

    Sie sind gut beraten, Ihre Freistellungsaufträge zu prüfen und zu ändern. Wenn Sie Ihren Kreditinstituten keine neuen Freistellungsaufträge erteilen, müssen diese die bestehenden Aufträge von sich aus mindern. Und zwar wird ein vor dem 1. Januar 2007 erteilter Freistellungsauftrag dann nur noch zu 56,37 Prozent berücksichtigt. Welche Folgen das haben kann, zeigt das folgende Beispiel.

    Beispiel

    Herr Müller (ledig) hat seine Spargroschen bei der X-Bank und der Y-Sparkasse angelegt. Der X-Bank hat er einen Freistellungsauftrag über 800 Euro, der Y-Sparkasse über 500 Euro erteilt. An Zinsen fließen ihm im Jahr 2006 bei der X-Bank 500 Euro und bei der Y-Sparkasse 240 Euro zu.

    Ergebnis: Beide Freistellungsaufträge greifen. Die Zinsen bleiben 2006 steuerfrei.

    Abwandlung

    Zum 1. Januar 2007 reduziert die X-Bank den Freistellungsauftrag um 43,63 Prozent auf 451 Euro. Genauso verfährt die Y-Sparkasse (neuer Freistellungsauftrag 282 Euro). Im Jahr 2007 fließen Herrn Müller Zinsen in gleicher Höhe wie 2006 zu.

    Ergebnis: Nur der Freistellungsauftrag bei der Y-Sparkasse greift. Von den 500 Euro Zinsen bei der X-Bank bleiben 451 Euro steuerfrei. Von den restlichen 49 Euro behält die Bank Zinsabschlag oder Kapitalertragsteuer (je nach Anlageform können es 20 Prozent bei Aktien, 25 Prozent bei Genuss-Scheinen oder 30 bei Anleihen sein) ein und führt sie an den Fiskus ab. Obwohl die Zinserträge von Herrn Müller mit 740 Euro innerhalb des ab 2007 gültigen Sparerfreibetrags bleiben und damit - bei rechtzeitig angepassten Freistellungsaufträgen - steuerfrei geblieben wären, werden 14,70 Euro Steuern fällig. Diese kann er zwar über die Steuer-Erklärung wieder zurückholen, ärgerlich ist die Mühe dafür aber allemal.

    Kapitalanlage-Strategie prüfen

    Um dem Fiskus möglichst wenig steuerpflichtige Kapitaleinnahmen zu präsentieren, sollten Sie Ihre Kapitalanlage-Strategie überprüfen. Wir wollen Ihnen dafür nachfolgend einige Anhaltspunkte geben.

    Freibeträge voll ausschöpfen