· Fachbeitrag · Investitionen
Ein Fräszentrum in Eigenregie - lohnt sich das?
von Dr. Detlev Nies, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für die Bewertung von Zahnarztpraxen, praxisbewertung-praxisberatung.com
| In letzter Zeit sind häufig Überlegungen angestellt worden, wie die Auslagerung zahntechnischer Arbeiten in das Ausland oder in gewerbliche Großlabore gebremst werden kann. Eine Möglichkeit der „Gegensteuerung“ besteht darin, dass von Zahnärzten - gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit kleineren zahntechnischen Laboren - hoch technisierte Arbeitsvorgänge in Deutschland durchgeführt werden. Am Beispiel eines Fräszentrums soll hier gezeigt werden, wie entsprechende Investitionen kalkuliert werden können und welche Auswirkungen das auf den Laborbetrieb hat. |
Die aktuelle Entwicklung im Dentalmarkt
Das in das Ausland verlagerte Umsatzvolumen schwächt die einheimische Zahntechnik und Dentalindustrie. Als Folge davon werden Arbeitsplätze abgebaut und zahntechnische Betriebe liquidiert. Der Wissens- und Kapitaltransfer zum Beispiel nach China und in andere Länder mit niedrigem Lohnniveau führt dazu, dass die Konkurrenzsituation für zahntechnische Unternehmen in Deutschland auch in der Zukunft zunehmend schwieriger wird. Kapitalkräftige Großlabore versuchen zunehmend, Einfluss auf Zahnarztpraxen zu nehmen, indem sie entweder die Praxen in Abhängigkeiten von den zahntechnischen Laboren bringen oder versuchen, mittels ausgefeilter Werbestrategien die Patienten in Praxen umzuleiten, die dann verpflichtet sind, die zahntechnischen Arbeiten bei dem betreffenden Großlabor anfertigen zu lassen.
Der Praxisfall
Eine größere Zahnarztpraxis mit Praxislabor erwägt die Anschaffung einer computergesteuerten 5-Achsen-Fräsmaschine, um anfallende Fräsarbeiten (Zirkon, Keramikinlays, Veneers, NEM-Gerüste etc.) in Eigenregie zu erbringen. Das Gerät kann maximal 1.000 Einheiten pro Monat bzw. 12.000 Einheiten pro Jahr aus den unterschiedlichsten Materialien fräsen. Die Tagesleistung liegt bei maximal 40 Einheiten, woraus sich rechnerisch eine Maximalleistung von 14.600 Einheiten pro Jahr ergibt. Unter „Einheit“ ist dabei zum Beispiel eine Krone, ein Brückenglied für den Ersatz eines Zahnes oder ein Inlay zu verstehen. Eine viergliedrige Brücke sind zum Beispiel vier Einheiten. Eine Gusskrone oder ein Zirkongerüst für einen Zahn sind jeweils eine Einheit.
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