· Fachbeitrag · Kooperationen
Fallbeispiel einer üBAG: Woran Partnerschaften scheitern können
von Mark Ulrich, Unternehmensberatung im Gesundheitswesen, www.ulrich-partners.com
| Der Vergleich „Einzelpraxis versus Partnerschaft oder Kooperation“ ist schwierig. Die Modellrechnungen sprechen klar für die wirtschaftlichen Vorteile einer Kooperation. Hier fehlt aber der Schlüsselfaktor Mensch. Wenn eine Kooperation scheitert, dann liegt die Ursache häufig darin, dass die Partner sich streiten. Die Erfahrung zeigt, dass die Beendigung einer Partnerschaft mit großen finanziellen Belastungen und einer unsicheren Zukunft verbunden ist. Im folgenden Fallbeispiel werden Ursachen dargestellt, die zum Scheitern einer überörtlichen Berufsausübungsgemeinschaft (üBAG) geführt haben. |
Fehlende SWOT-Analyse im Vorfeld der Gründung
Ins Deutsche übersetzt steht die englische Abkürzung SWOT für Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken. Das Fallbeispiel handelt von einer Praxisinhaberin mit einigen Jahren Berufserfahrung, die bereits ihre Praxisräume erweitert und einen Kollegen angestellt hatte. Umsatz und Gewinn der Praxis waren daraufhin schnell angestiegen. Es schien klar, dass es sich bei der Kinderzahnheilkunde um eine Marktlücke und somit ein Erfolgsmodell handelt. Die Praxisinhaberin wollte daher an einem weiteren Standort eine Zweigpraxis eröffnen, die mit einem angestellten Behandler betrieben werden sollte.
Auf Empfehlung des Finanzberaters bewarb sich eine Kinderzahnärztin um die neue Stelle. Diese wollte jedoch nicht angestellt sein, sondern in der Zweigpraxis als Teilhaberin fungieren. Anstatt nach weiteren Bewerbern Ausschau zu halten, wurde kurzum das Konzept der Zweigpraxis in eine Teilhaberschaft - hier in eine üBAG - umgewandelt.
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