08.04.2015 · Fachbeitrag · Steuergestaltung

Die Geldflussrechnung für den Zahnarzt - so behalten Sie den Überblick über Ihre Finanzen

von Steuerberater Björn Ziegler, Kanzlei LZS Steuerberater, Würzburg

| Die Finanzbuchhaltung zeigt Ihnen monatlich aufs Neue, wie viel Geld in Ihrer Zahnarztpraxis bewegt wird. Den Steuerberater interessieren für die jährlichen Abschlussarbeiten allerdings auch viele private Zahlungen, wenn diese ebenfalls von den Praxiskonten bedient werden. Schnell sind Privates und Praxis vermischt und die Finanzlage unübersichtlich. Eine Geldflussrechnung hilft Ihnen, den Überblick zu behalten. Der nachfolgende Beitrag gibt Ihnen ein Beispiel, wie Sie diese entwickeln können. |

Geldflussrechnung: Die Grundlagen

Grundsätzlich teilt sich die Geldflussrechnung in Mittelherkunft und Mittelverwendung. Auf der Mittelherkunftsseite gilt es, Gewinn und Liquidität nicht zu verwechseln. Es gibt einige Faktoren, die den steuerlichen Gewinn nicht beeinflussen, aber vom Konto abgehen bzw. umgekehrt den Gewinn mindern, das Konto aber nicht mehr belasten. Der Liquiditätsbeitrag der Praxis muss aus dem steuerlichen Gewinn abgeleitet werden.

• Praxisbeispiel für die Ermittlung der Liquidität

Zahnarzt Dr. Mai erzielt im Jahr 2014 einen steuerpflichtigen Praxisgewinn von 200.000 Euro. Darin sind Abschreibungen von 8.000 Euro enthalten. Er hat im Januar 2014 außerdem seine Rezeption für 10.000 Euro neu eingerichtet. Die Abschreibung hierauf ist in den 8.000 Euro enthalten. Für sein Praxisdarlehen hat er 2014 insgesamt 4.000 Euro Zins gezahlt und 10.000 Euro getilgt. Die Berechnung für Dr. Mai stellt sich wie folgt dar:

	Beschreibung	Betrag (Euro)
	Steuerlicher Gewinn	200.000
+	Neuaufnahme Praxisdarlehen	0
-	Tilgung Praxisdarlehen	-10.000
-	Investition in neue Rezeption	-10.000
+	Laufende Abschreibungen	8.000
=	Vorläufig aus der Praxis verfügbares Geld	188.000