· Fachbeitrag · Allgemeine Zahnheilkunde
Das komplexe Krankheitsbild CMD ‒ ein Update
Die Problematik der CMD (Craniomandibuläre Dysfunktion) ist in den letzten Jahren dauerhaft präsent. Je nach Studie haben in Deutschland zwischen 6 und 8 Prozent der Bürger ein CMD-Problem. Die pathognomische Komplexität der CMD erklärt die Beteiligung verschiedener Fachdisziplinen neben der Zahnmedizin (Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Neurologie, Psychiatrie, Psychologie, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Augenheilkunde, Orthopädie, manuelle Medizin oder Chirotherapie, Pädiatrie, Physiotherapie und Logopädie).
Hauptursache Kondylusverlagerung?
Die Folgen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Probleme der Hals- und Lendenwirbelsäule, Tinnitus, Trigeminus-Neuralgie und vieles mehr haben nicht selten ihre Ursache in einer Fehlpositionierung der Kondylen. In seinem Vortrag beim Digma-Anwendertreffen 2010 in Düsseldorf betonte Sayfadini (International Neuroscience Institut [INI], Hannover): „Das CMD-Problem ist nicht die Diskusverlagerung, sondern eine Kondylusverlagerung“ ‒ also eine Fehlpositionierung des Unterkiefers in Relation zum Oberkiefer. Die Diskusverlagerung ist die Folge der Fehlpositionierung der Kondylen. [1]
Die Hauptursache dieser immensen Kiefergelenksprobleme finden sich oft in unzureichendem Zahnersatz mit mangelhaften Okklusalflächen und falscher Bisslage. Stand der Technik ist es heute, nach einer genauen Biss-und Bewegungsregistrierung einen volleinstellbaren Artikulator zu benutzen, der die dreidimensionalen Bewegungsmuster natürlicher Kaubewegungen mechanisch nachvollziehen kann: Kompletter Datensatz rechtes/linkes Kiefergelenk, Kondylenbahnneigung, Bennettwinkel, Immediate Side Shift, Retrusion und Shiftwinkel. Zusätzlich können moderne Systeme die Führung der Pro-trusion und Eckzähne messen und auch graphisch darstellen. [2]
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