· Fachbeitrag · Allgemeine Zahnheilkunde
ICDAS ‒ eine neue Klassifizierung der Karies
Sowohl die Prävalenz als auch das klinische Bild der Karies haben sich in den vergangenen Dekaden verändert. Moderne Kariesdiagnostik nutzt neben visuell-taktiler Erfassung kariöser Läsionen weitere Verfahren wie die Laserfluoreszenzmessung, die faseroptische Transillumination, die elektrische Widerstandsmessung, aber auch radiologische Technik.
Erkenntnisse zu Ätiologie und Pathogenese sowie zum Verlaufsmuster der Karies führten zu der Schlussfolgerung, dass Kariesmonitoring und Kariesmanagement nicht erst bei Vorliegen einer Kavitation einsetzen sollten, sondern bereits initiale Kariesstadien durch remineralisierende, mikro- und minimalinvasive Maßnahmen effektiv behandelt werden können. Das Ziel des Kariesmanagements besteht in der Verhinderung der Entstehung fortgeschrittener Dentinläsionen.
Bisherige Kariesindizes erfassten die Karies erst im Stadium der Kavitation. Mit dem „International Caries Detection and Assessment System“, kurz ICDAS, wurde ein Instrument geschaffen, das basierend auf einer differenzierten visuellen Skala, die Initial-, Schmelz- sowie Dentinkaries erfasst, weiteren Methoden der Kariesdiagnostik Raum bietet. Während DMFS die zerstörten, fehlenden oder versorgten Oberflächen zählt (Decayed, Missing, Filled Surfaces), dient das von der EU-Kommission entwickelte ICDAS dazu, eine vorhandene Karies qualitativ ‒ und nicht nach dem sonst üblichen „Ja-Nein-Prinzip“ ‒ zu diagnostizieren.
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