· Fachbeitrag · Allgemeine Zahnheilkunde
RDA-Wert: Wenig abrasiv ist nicht immer gut
Die Prävalenz nicht-kariöser Zahnhartsubstanzverluste nimmt derzeit zu und die Befürchtungen wachsen, dass möglicherweise die Abrasivität von Zahnpasten dafür verantwortlich ist. In der Folge werden überwiegend niedrig abrasive Zahnpasten empfohlen ‒ obwohl eine bestimmte Abrasivität erforderlich ist, damit die Zahnpasten ihre unterstützende Reinigungswirkung entfalten können. Die Abrasivität von Zahnpasten wird üblicherweise durch den RDA-Wert charakterisiert, einen Laborparameter, der mit großen methodenimmanenten Reliabilitäts- und Validitätsproblemen behaftet ist.
Vergleichende Tests haben ergeben, dass der RDA-Wert ein und derselben Zahnpasta bei Messung in verschiedenen Laboratorien bis 240 Prozent voneinander abweichen kann. Darüber hinaus wird der durch die Abrasivstoffe bedingte intraorale Verlust an Zahnhartsubstanz von vielen anderen klinischen und verhaltensgestützten Faktoren moduliert.
Praxistipp | |
Sie sollten Zahnpasten nicht aufgrund des RDA-Wertes pauschal empfehlen, sondern die Auswahl individuell anhand der klinischen Situation treffen. Die International Standardization Organization (ISO) hat auf eine Graduierung der Zahnpasten nach ihrer Abrasivität auf der Basis des RDA-Werts verzichtet und stellt in der aktuellen Überarbeitung der Zahnpastennorm lediglich einen Sicherheitsgrenzwert von RDA 250 fest, den Zahnpasten nicht überschreiten sollten. |
Möchten Sie diesen Fachbeitrag lesen?
Kostenloses ZR Probeabo
0,00 €*
- Zugriff auf die neuesten Fachbeiträge und das komplette Archiv
- Viele Arbeitshilfen, Checklisten und Sonderausgaben als Download
- Nach dem Test jederzeit zum Monatsende kündbar
* Danach ab 14,80 € / Monat
Tagespass
einmalig 10 €
- 24 Stunden Zugriff auf alle Inhalte
- Endet automatisch; keine Kündigung notwendig