· Fachbeitrag · Allgemeine Zahnheilkunde
Schnarch- und Apnoetherapie mit TAP: Auswirkungen auf die Zahnstellung
Von den bekannten schlafbezogenen Atemstörungen stellt das obstruktive Schlafapnoesyndrom die häufigste Form dar. Die erfolgreiche Behandlung mit Protrusionsschienen wurde bereits von diversen Projektgruppen untersucht und belegt. Bisher wurde lediglich vermutet, dass die Protrusionsschiene Auswirkungen auf die Zahnstellung hat. Mit dieser Arbeit wurde der statistische Beweis der dentalen Langzeitveränderungen unter den wirkenden Kräften der TAP-Apparatur erbracht.
Für diese Studie wurden die behandelten Patienten über mehrere Monate bis Jahre untersucht (16 bis 140 Monate). Dabei zeigte sich insbesondere eine signifikante Vergrößerung der Zahnbogenbreiten im Prämolaren- sowie im Molarenbereich. Zudem verringerte sich der frontale Overbite und der Overjet während der Untersuchungsperiode hoch signifikant. Die registrierten signifikanten Veränderungen bezüglich des Kronenwinkels sowie der Kronenhöhen zeigten sich vor allem im ersten Quadranten. So wurde eine Palatinalkippung im Oberkiefer und eine Labialkippung im Unterkiefer festgestellt. Die Untersuchungen zeigten, dass die dentalen Veränderungen auf der rechten und der linken Kieferhälfte unterschiedlich sind. Die stärksten Änderungen der Kronenwinkel wurden vor allem auf der rechten Oberkieferhälfte registriert. Diese Feststellung wurde auch schon von anderen Autoren gemacht. Möglicherweise resultiert diese verstärkte rechtsseitige Veränderung daher, dass bei 73 bis 85 Prozent der Bevölkerung die rechte Kieferseite die dominante Kauseite ist.
Quelle
- Dorn G: Dentale Langzeitwirkungen der TAP-Apparatur. Dissertation, Freiburg i.Br., 2011