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  • · Fachbeitrag · Alternativen

    Alleskönner Probiotika: Helfen sie gegen Soor, Halitosis, Karies, Gingivitis und Parodontitis?

    | Probiotika sollen das Immunsystem unterstützen und Krankheiten positiv beeinflussen. Sie könnten auch in der Lage sein, die Entwicklung von Karies, Gingivitis oder Parodontitis zu verhindern, heißt es immer wieder. Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Studien zu diesem Thema, die leider zum Teil inkonsistent sind und ein hohes Risiko von Bias aufweisen. Dennoch lassen sich Trends ableiten. |

    Wenig bis keinen Einfluss auf Karies

    Ein Wissenschaftlerteam an der Charité in Berlin überprüfte 50 relevante Publikationen mit insgesamt 3.247 Probanden (vorwiegend Kinder), die Laktobazillen (45 Studien), Bifidobakterien (12) oder andere (3) erhalten hatten, auf die Wirksamkeit hin. Nach Auswertung dieser Studien können die Berliner Wissenschaftler im Hinblick auf ein Kariesmanagement derzeit den Konsum von Probiotika nicht empfehlen. Sie beeinflussten den dentalen Plaque-Index nicht. Auch die Inzidenz von Karieserkrankungen konnte nicht signifikant reduziert werden. [1]

    Wirksam in der Parodontitis-Therapie

    Probiotika zeigten aber eine positive Wirkung im Bereich des Parodontitis- und Gingivitis-Managements. So konnte die Anzahl der Streptokokkus mutans-Bakterien tatsächlich minimiert werden, jedoch nicht die der Laktobazillen. Die Probiotika waren in der Lage, die Blutungsneigung nach Sondieren und die Taschentiefe zu reduzieren und hatten einen positiven Effekt auf den Gingiva-Index. Dieser Nutzen der Probiotika in der Parodontitis-Therapie wird unter anderem auch durch eine Untersuchung der Universität Straßbourg bestätigt: Lactobazillus Reuteri als Ergänzung zu Wurzelreinigung und -glättung zeigte kurzzeitige Erfolge ‒ gerade in tiefen Taschen ‒ bei der Reduzierung der Blutung und der Verbesserung des Attachments. [2]